Bronzestatuette der Demeter / Ceres.
Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr. H 17,2cm. Hohlguss. Stehende Göttin, gekleidet in einen üppigen, unter der Brust gegürteten, ärmellosen Chiton. Über dem Kopf liegt ein langer Mantel, dessen Saum über die rechte Schulter hinabfällt, in einem dicken Wulst diagonal vor der Hüfte liegt und vom linken Unterarm gehalten wird. Auf dem Kopf sitzt ein Diadem in dem dichten, voluminösen Haar der Göttin. Die etwas vorgestreckte Rechte hält einen Strauß mit Mohnkapseln.
Exzellente Qualität! Provenienz: Ex Sammlung Parisot, Frankreich, vor 1975. Bei Gorny & Mosch Auktion 296, 2023, Lot 66 (Zuschlag 13.000,-, aber nicht bezahlt). Mit französischer Exportlizenz. Mit TL-Analyse des Gusskerns.
Eine fast in allen Details identische Bronzefigur befindet sich seit dem frühen 19. Jh. in der Bibliothèque Nationale in Paris (inv. bronze 50; Chabouillet 2932). Nur das Attribut in der Rechten ist verändert, denn dort trägt die Göttin eine Schale, hier eine Fruchttraube mit Mohnkapseln. Die frappierende Übereinstimmung nicht nur im Motiv, sondern auch in der handwerklichen Zurichtung, die sich am deutlichsten in den bei beiden Figuren mitgegossenen Plinthen erkennen lässt, macht es wahrscheinlich, dass beide Figuren aus der selben Werkstatt und vielleicht sogar aus demselben Kontext stammen. Als Paar stellten sie mit Juno und Ceres die beiden wichtigsten Muttergottheiten des Reiches dar. Die Bedeutung des Mohns, der in der Antike als eines der wenigen schmerzstillenden Medikamente zur Verfügung stand, wird in der Betrachtung der Demeter-Ikonographie, meist wenig beachtet. An dieser Figur ist es aber das besonders hervorgehobene und wichtigste Attribut der Göttin. Die Verbindung der weiblichen Fruchtbarkeitsgottheit zum Mohn lässt sich im griechischen Kulturraum bereits in minoischer Zeit anhand der Mohngöttin von Gazi nachweisen. Zum Stück in Paris: LIMC V 1990, S. 842 s.v. Iuno, Nr. 214*; E. Babelon - J. A. Blanchet, Catalogue des Bronzes Antiques de la Bibliothèque nationale (1895) S. 22 n° 50 fig. 50; A. Chabouillet, Catalogue général et raisonné des camées et pierres gravées de la Bibliothèque impériale (1858) n° 2932; F. Clarac, Musée de sculpture antique et moderne III (1850) S. 90 f. n° 744 (Paris, Bib. roy., inéd.). F. Clarac, Musée de sculpture antique et moderne III - planches pl. 263 à 544 inclusivement. entre 1832 et 1836, pl. 422 n° 744. Der Figurentypus ist wohl der variantenreichen Gruppe des Hüftbauschtypus zuzuordnen. s. dazu. A. Alexandridis, Die Frauen des römischen Kaiserhauses (2004) S. 248 ff.
Bronze figurine of Demeter / Ceres wearing a sleeveless, high-girdled chiton and a lavish himation capite velato. The hair is adorned with a diadem showing her high rank as a goddess. With her right hand she presents a bundle of poppy capsules, one of the main attributes of Demeter. The important connection of Demeter and poppy is going back even to minoan traditions, proven for example by the Poppy Goddess of Gazi. An almost identical figure of Juno in the Bibliothèque Nationale differs only in the attribute in the right hand. Both figures are apparently from the same workshop and probably out of the same context. Roman Imperial Period, 1st - 2nd century AD. Height 17,2cm. Attractive patina, intact.
Witrh French export licence and TL-analysis of the core!Schöne dunkelgrüne Patina, intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZESKULPTUR