Kopf des Apoll von Belvedere.
Wohl 18. Jh. Weißer, graugeäderter, feinkristalliner Marmor. H 41cm.
Provenienz: Ex Sammlung Michael Waltz (gest. 2011).
Der Kopf ist von M.Waltz im Kunsthandel entdeckt und in die Diskussion um den Apoll von Belvedere eingebracht worden. Dieser wurde bereits im 15.Jh. in der Villa Neros in Anzio entdeckt. Seitdem gilt er als eines der bedeutendsten Bildwerke, die aus der Antike auf uns gekommen sind und nimmt allein schon durch seine Aufstellung im Cortile del Belvedere des Vatikans, also im Zentralpunkt der neuzeitlichen Antikenwahrnehmung, eine herausragende Position in der Kunstgeschichte der Antike ein. Gerade im 18. und 19. Jahrhundert zählte die Skulptur zu den berühmtesten Bildwerken Roms und wurde dementsprechend oft kopiert. Im Gegensatz zu dieser nachantiken Prominenz scheint die Figur, bzw. deren griechisches Bronzeurbild, in der Antike nur wenig rezipiert worden zu sein. Außer dem sog. Steinhäuserschem Kopf im Antikenmuseum Basel gibt es keine weiteren Repliken. Bei der Suche nach weiteren Wiederholungen aus der Antike schien M.Waltz fündig geworden zu sein. Allerdings war der Kopf nie unumstritten und wird deswegen hier als Kopie des 18. Jhs. angeboten, wofür sich einige handwerkliche Gründe finden lassen. Lit. zu den verschiedenen Annäherungsversuchen: M.Fuchs, Nach allem, was schon über diesen Apoll gesagt worden... Ist der Typus Belvedere für die antike Kunst noch zu retten?, BCom 105, 2004, 123ff. (antik); N.Himmelmann, Apollon in München, BCom 106, 2005, 165 Anm. 13 (modern); S.Kansteiner, Großplastische Imitationen berühmter Apollonköpfe, in: K.B. Zimmer (Hrsg.), Rezeption, Zeitgeist, Fälschung - Umgang mit Antike(n): Akten des Internationalen Kolloquiums am 31. Januar und 1. Februar 2014 in Tübingen (2015) 110 Abb.14 (modern); M.Waltz, Der Apoll von Belvedere und neue Repliken seines Kopfes (2018) (antik).
Marble copy after the famous Apollo Belvedere type in the Vatican, one of the landmarks of classical sculpture. The head had been discovered in Swiss art trade and since then is discussed as being one of the few ancient replicas of the greek original by Leochares. There is no unanimous opinion regarding this head among scholars and is therefore offered as probably being a copy of the baroque period.
Bestoßungen an Stirn und Nase (letztere zugerichtet für eine Ergänzung). Ausbruch an der Haarschleife links.; OBJEKTE; MISCELLAN; NEUZEIT