Attische Halsamphora, vielleicht Euphiletos-Malers.
520 - 510 v. Chr. H 30,7cm, ø Körper 19,6cm, ø Mündung 13,2cm, ø Fuß 9,1cm. Schwarzfigurig, Details in Rot und Weiß. Auf der einen Seite lenkt ein Mann eine Quadriga nach rechts, hinter der ein Krieger mit Lanzen steht, vor den Pferden ein Jüngling. Auf der anderen Seite spielt ein Musikant den Doppelaulos, links von ihm ein älterer und rechts ein jüngerer Mann als Zuhörer. In den Henkelzonen Palmetten, Ranken und Lotusblüten. Umlaufend unter den Bildfeldern ein Mäander, ein Lotusknospenfries und ein Strahlenkranz. Auf dem Hals Palmetten und Lotusblüten, darunter auf der Schulter ein einfacher Zungenfries. Auf der Seite der Musikszene zahlreiche gebohrte Löcher, die zu einer alten, vielleicht schon antiken Reparatur gehören.
Provenienz: Aus der Sammlung von Bernhard Wicki, erworben in den 1970er Jahren bei einem Münchner Händler.
Die Amphora stammt wie einige weitere Lots dieser Auktion aus dem Vermächnis des Schauspielers und Regisseurs Bernhard Wicki, der zu den größten Gestalten des deutschen Nachkriegsfilms zählt. 1919 in St. Pölten, Niederösterreich geboren wurde Wicki auf einen Schlag mit seinem Antikriegsfilm Die Brücke weltweit bekannt. Kurz nach der Uraufführung seiner letzten Regiearbeit Das Spinnennetz verstarb er Anfang 2000 in München.
Zum Euphiletos-Maler s. ABV 321-326; J. Boardman, Schwarzfigurige Vasen aus Athen. Ein Handbuch (1977) S. 123. Vgl. zum Beispiel die Pferde auf der Münchner Hydria Jahn 164 (ABV 324,26; Beazley Archive Pottery Database 301712), die Proportionen des Henkelornamentes sowie die Art der Überschneidungen der Palmetten auf der Amphora Thorvaldsen Museum, Kopenhagen 72 (ABV 322,14; Beazley Archive Pottery Database 301700) oder die wellenartigen Finger des flötenspielenden Satyrs auf der Hydria British Museum B 300 (ABV 324,39; Boardman a.O. Abb. 222; Beazley Archive Pottery Database 301725).
Attic black-figure neck-amphora, perhaps Euphiletos Painter. 520 - 510 B.C. On one side a chariot to the right, behind a warrior and in front of the horses a boy. On the other side a flute-player between two men. On this side several drilled holes from an old, perhaps ancient repair. Reassembled from fragments, few little modern spots at the cracks, left of the music scene a larger part is missing.
From the estate of the famous German actor and film director Bernhard Wicki who purchased the amphora in the 1970ties in Munich!Aus Fragmenten zusammengesetzt, dabei kleine moderne Ergänzungen an den Bruchkanten, lediglich auf der linken Seite der Musikszene größere ergänzte Fehlstelle.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN