Apulischer Glockenkrater des Dechter-Malers.
350 - 340 v. Chr. H 27,4cm, ø 29,2cm, ø Fuß 13cm. Rotfigurig, Details in Weiß und Gelb. Auf der Vs. eine Dreifigurengruppe mit dem Wettstreit zwischen Marsyas und Apoll: in der Mitte Apoll als Kitharöde mit langem, reich verziertem Chiton, links neben ihm Marsyas mit Flöte und einem Futteral aus Pantherfell, rechts im bürgerlichen Habitus mit Himation und Gehstock ein bärtiger Mann mit Diadem sowie einer langen Zange, letzteres ein Verweis auf die schreckliche Bestrafung des Satyrn. Auf der Rs. lenkt ein nackter Jüngling eine Biga nach rechts in Richtung einer Säule, die wohl das Ziel markiert. Unter den Henkeln Palmetten, unter der Lippe ein Lorbeerkranz, unter den Bildfeldern ein Mäander. Mit zahlreichen interessanten Vorzeichnungen.
Interessante Mythendarstellung! Provenienz: Ex Privatsammlung von Frau Borowzova, Binnigen in der Schweiz, erworben 1976 von Elie Borowski, Basel. Gelistet im Becchina-Archiv.
Publiziert in: LIMC VI (1992) 370 s.v. Marsyas I Nr. 21a mit Taf. 186 [A. Weis]; K. Schauenburg, Zur Mythenwelt des Baltimoremalers, Römische Mitteilungen 101, 1994, S. 67 Anm. 112 mit Taf. 35,1-2 (Zuweisung an die Dechter-Gruppe durch A.D. Trendall in einem Brief / Schauenburg interpretiert den Mann mit Zange als Hephaistos).
Zum Dechter-Maler s. RVAp I, 270 ff. Vgl. zum Beispiel den Glockenkrater Christchurch, University of Canterbury 116/71 (RVAp I, 273,83 mit Taf. 90,5-6; J. Boardman, Rotfigurige Vasen aus Unteritalien und Sizilien [1991] Abb. 132).
Nachdem Athena die Flöte erfunden hatte, verlor sie schnell den Gefallen an dem Instrument, weil sich beim Spielen ihr Gesicht entstellte. Die weggeworfene Flöte fand der Satyr Marsyas, der schnell ein Meister auf diesem Instrument wurde. Von Hybris getrieben forderte er nun den Gott der Musen, Apoll, zu einem musikalischen Wettstreit auf. Der Gott gewann und ließ den Frevler schrecklich bestrafen, indem man ihm die Haut vom Leibe abzog.
Apulian red-figure bell-krater of the Dechter Painter. 350 - 340 B.C. On side A the challenge between Dionysos and the satyr Marsyas. In the middle the youthful god in an elaborate decorated chiton as citharoede, on his left side Marsyas with flute and a case made of panther-skin, on the right a bearded man dressed like a citizen with large tongs (a reference for the punishment of Marsyas). On side B a naked youth driving a biga to the right where a column is marking the finish line. With numerous and interesting preliminary sketches. Reassembled from large sherds, cracks are retouched, one little splinter of the foot is missing, otherwise complete.
Interesting image of this famous Greek myth!Aus großen Scherben zusammengesetzt, Bruchkanten retuschiert, kleine Absplitterung am Fuß, sonst vollständig.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN