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Onlinekatalog (Archiv)

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Auktion 305 - Saalauktion  -  16.07.2024 14:00
Kunst der Antike, Sammlung K.-F. Schaedler - Afrikanische Kunst, Lose 1-583

Seite 24 von 30 (584 Ergebnisse total)
Los 459
Webrollenhalter.
Baule, Elfenbeinküste. H 18cm. Mit einem auf der Webrolle sitzenden Vogel geschnitzt und mit dekorativen, weiß gefüllten Einkerbungen geschmückt. Ausgestellt und publiziert!

Provenienz: Ex Slg. Samir Borro, Abidjan, in den 1970er Jahren erworben; ex Christie's New York, 13. November 1985, Los 41; ex Slg. Rainer Linnhoff, München 2012.

Ausgestellt in: Kunst der Elfenbeinküste / Art of the Ivory Coast, Palais Stutterheim, Erlangen, 2001.


Abgebildet in: K.-F. Schaedler, Die Weberei in Afrika südlich der Sahara / Weaving in Africa South of the Sahara (1988) S.240; ders., Africana (1988) Umschlag; ders., Lexikon Afrikanische Kunst und Kultur (1994) S. 385; ders., Kunst der Elfenbeinküste / Art of Ivory Coast (2001) S.100-101.

Heddle pulley Baule, Ivory Coast, carved with a bird sitting on the pulley and decorated with white-filled notches; cracks on the front and sides of the heddle pulley, otherwise intact. Published and exhibited!
Risse vorne und seitlich am Köper der Rolle.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Risse vorne und seitlich am Köper der Rolle.
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Los 460
Großer Gedenkkopf mma.
Akan, Ghana, 18. / 19. Jahrhundert. H 20,5cm, aus grau geschlämmter Terrakotta, vermutlich aus Hemang Twifo. Mit geschürzten Lippen und aufgeweiteten Nasenflügeln, Kaffeebohnenaugen und Schläfenskarifikationen. Die Hochsteckfrisur mit applizierten Perlen auf der Vorder- und Rückseite, die Rückseite mit eingeritzten linearen Verzierungen, die Oberseite ursprünglich mit Aufbauten, die Rückseite des Halses mit handgeschriebener Sammlungsnummer "08391".

Provenienz: Ex Galerie Sonnenfels, Wien; ex Privatsammlung Australien und UK; ex Woolley & Wallis, Auktion, Salisbury 8.6.2021, Los 318.

Obwohl als Porträts ausgegeben, sind diese Köpfe dies im westlichen Sinne ebenso wenig wie die Figuren, die man auch, wie die Köpfe, auf heilige Haine stellte. Es wurden lediglich Eigenheiten der oder des Verstorbenen, wie Frisur, Narbentatauierung oder Schmuck wiedergegeben, die sie oder ihn für die Angehörigen kenntlich machten. Zufolge mündlicher Überlieferung blickte der Künstler allerdings in eine Schüssel voll Wasser oder Palmöl, um die Gesichtszüge der oder des Toten zu erahnen. Solche Köpfe mma waren nur den königlichen Familien und denen, die ihnen gedient hatten, vorbehalten und wurden meist 40 Tage nach dem Ableben (im Idealfall, wenn der Tote den Ahnenstatus erreicht hatte) bei den Trauerfeierlichkeiten verwendet und auf einen besonderen Hain, das Grab oder den Grabplatz gestellt.


Large terracotta memorial head mma from the Akan, Ghana, 18 th / 19th century, with grey slip, pursed lips and flared nostils, coffee bean eyes and scarifications to the temples, the upswept coiffure with applied beads to the front and back, the back with incised linear detailling, the top previously with surmounts, the back of the neck with the written collection number 08391; some breakages on rear.
Bruchstellen auf der Rückseite.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Bruchstellen auf der Rückseite.
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Los 461
Stehende weibliche Figur.
Akan, Ghana / Elfenbeinküste. H 31,5cm. Mit kunstvoller Frisur, die scheibenförmig auf beiden Seiten des Kopfes angeordnet ist, vermutlich Ashanti.

Provenienz: In den 1970er Jahren in Abidjan erworben; seitdem in Deutschland.

Standing female figure Akan, Ghana / Ivory Coast, with elaborate coiffure, composed of disc-shaped arrangements on either side of the head; black glossy patina; probably Ashanti, intact.
Schwarze, mattglänzende Patina, intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Schwarze, mattglänzende Patina, intakt.
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Los 462
Ein Paar seltene Beterfiguren.
Ewe, Togo. H 17,5 u. 18cm, aus grau-bräunlicher Terrakotta mit Beopferungsspuren.

Provenienz: Ex Galerie Dogon, Berlin, erworben in den 1980er Jahren.

Die Ewe sind eine wichtige ethnische Gruppe im Süden Togos und den angrenzenden Teilen Benins und Ghanas mit mehr als einer Million Einwohnern allein in Togo. Neben den venavi genannten Figuren, die für verstorbene Zwillinge geschnitzt werden, und den bekannten Kolonfiguren stellen sie Ton- und Terrakottafiguren für Voodoo-Altäre her, hauptsächlich für Elegba, Mammi Wata und andere Orishas, aber auch Terrakottaköpfe und Halbfiguren, die als Altäre für die Ahnen dienen. Beterfiguren, wie die hier angebotenen, sind äußerst selten anzutreffen. Ebenso wie der fein modellierte Büffelkopf aus Terrakotta, der im Land der Ewe gefunden wurde und heute im Besitz des Metropolitan Museums of Art in New York ist, bleibt die Verwendung dieses Paares, das sich vermutlich den Gljdyi-Ewe zuordnen lässt, vorläufig völlig im Dunklen.


A rare pair of Ewe, Togo, terracotta praying figures with brownish-grey slip and traces of libation, intact.
Intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Intakt.
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Los 463
Großer Kopf der Nok-Kultur.
Nigeria. H mit Ständer 31cm, H ohne Ständer 25cm, aus beige-bräunlich geschlämmter Terrakotta mit kunstvoller Frisur, arrangiert in zwei großen Schöpfen, durchbohrten Augen und Nasenlöchern. Vermutlich stammt dieser Kopf aus demselben archäologischen Fundort wie die folgende Nummer.

Provenienz: Ex Slg. Mareidi Stoll-Singer, München, seit den 1970er Jahren in Deutschland.

Ursprünglich wurde die Epoche der Nok-Kultur auf 500 v. Chr. bis 200 n. Chr. geschätzt. Neuen Erkenntnissen zufolge soll sie sich jedoch bereits zwischen 1500 v. Chr. und 900 v. Chr. entwickelt haben. Anschließend erlebte sie ihre Blütezeit, aus der der Großteil der bekannten Terrakotten stammt. Um die Zeitenwende fand diese Hochphase aus bislang ungeklärten Gründen ein abruptes Ende. Dabei markiert sie den Übergang von der Steinnutzung zur Eisenverarbeitung im zentralen Nigeria und kann darüber hinaus im westlichen Afrika, wo die Bronze erst nach dem Eisen Eingang fand, als älteste eisenzeitliche Kultur Schwarzafrikas gelten. Die Suche nach Mineralien, Holz und Edelsteinen Mitte des 20. Jahrhunderts, der Straßenbau auf den Ebenen und Plateaus beidseits der Flüsse Niger und Benue haben eine große Zahl von Kunstwerken alter indigener Kulturen zutage gefördert. Allerdings sind die geologischen Prozesse der Erosion und Akkumulation in Westafrika von derartiger Intensität, dass im Laufe weniger Jahrhunderte große Erdbewegungen hervorgerufen werden können. Abgesehen von nur wenigen Zentimeter großen Köpfen und Figuren, die meist im Großen und Ganzen unversehrt bleiben, ist der allergrößte Teil der zutage geförderten Kunstwerke beschädigt oder gebrochen. In der Regel ist dies kein Problem, wenn alle zum Objekt gehörenden Teile gefunden werden und fachgerecht restauriert werden können, wie dies auch offenbar bei dem hier zu begutachtenden Kopf geschehen ist. Auch die raue und körnige Oberfläche der noch unberührten Figuren ist auf Erosion zurückzuführen. Der ehemals glatte Engobe-Überzug ist verwittert.


Large head of the Nok culture, Nigeria, of terracotta with beige-brownish slip; elaborate coiffure arranged in two large lobes (one partly broken off), pierced eyes and nostrils, otherwise intact. Presumably this head comes from the same archaeological site as the following lot.
Ein Haarschopf teilweise abgebrochen.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Ein Haarschopf teilweise abgebrochen.
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Los 464
Großer Kopf der Nok-Kultur.
Nigeria. H mit Ständer 32cm, H ohne Ständer 25cm, aus beige-bräunlich geschlämmter Terrakotta mit kunstvoller hochgetürmter Frisur mit seitlichen Zöpfen, durchbohrten Augen und Nasenlöchern. Der Kopf ist offenbar so gebrochen geborgen worden und wurde nicht restauriert. Vermutlich stammt dieser Kopf aus demselben archäologischen Fundort wie die vorige Nummer.

Provenienz: Ex Slg. Mareidi und Gert Stoll, München, seit der Mitte bis Ende der 1960er Jahre in Deutschland.

Lange Zeit war es aufgrund mangelnder Erkenntnisse über die Wirtschafts- und Siedlungsweise der prähistorischen Bevölkerung umstritten, von Nok als einer Kultur zu sprechen, da zu den Fundumständen der meisten Nok-Figuren jegliche Dokumentation fehlt. In der Regel ist auch der Fundort unbekannt. Siedlungsreste sind ebenso wenig erforscht oder nicht publiziert. Zum Unterschied von Europa sind deshalb archäologische Arbeiten in Afrika besonders schwierig und fast ausschließlich auf Zufallsfunde beschränkt. Ein solcher Zufall förderte in der 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts die bisher frühesten Zeugnisse schwarzafrikanischer Bildhauerei außerhalb Ägyptens zutage. Nach dem Fundort des ersten Tonkopfes im gleichnamigen Jaba-Dorf der Zaria-Provinz Nigerias, der bereits 1944 als Vogelscheuche (!) entdeckt worden war und den man dem Archäologen Bernard Fagg gezeigt hatte, war er durch einen zweiten Kopf aufmerksam geworden, den man ihm brachte. Er nannte diese Kultur Nok. Es war jedoch William Buller Fagg, sein älterer Bruder, der veranlasste, dass die Köpfe in der Ausstellung des Royal Anthropological Institute of Great Britain Traditional Art from the British Colonies in London im Jahr 1949 gezeigt wurden. Ein Charakteristikum der Nok-Skulpturen sind die elliptischen bis dreieckigen Augen, deren Pupillen, ebenso wie die Nasenlöcher, meist durchbohrt sind. Ein großer Phantasiereichtum zeigt sich vor allem bei der Gestaltung der extravaganten Frisuren, ebenso wie bei anderen individuellen Merkmalen wie Schmuck oder anderem Beiwerk. Kulturhistorisch sind die Schöpfungen der Nok-Kultur deshalb bemerkenswert, weil sie zum einen eine große Verschiedenheit der konzeptionellen Form mit einer relativ durchgehenden Einheit des Stils in sich vereinigen, zum anderen aber eine Tendenz zur Betonung des Kopfes zeigen, wie sie auch in der jüngeren afrikanischen Kunst so verbreitet ist. Wie fast in allen Teilen der Welt sind es aber gerade Terrakotta- und Metallfunde, die Aufschluss geben können über die künstlerischen Aussagen vergangener Kulturen.

Large head of the Nok culture, Nigeria, of terracotta with beige-brownish slip, with elaborate upswept coiffure, pierced eyes and nostrils. This head obviously has been excavated broken but has not been restored, otherwise intact. Presumably this head comes from the same archaeological site as the previous lot.
Fragmentarisch.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Fragmentarisch.
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Los 465
Altar-Kopf eines Edo-Häuptlings uhunmwun elao.
Königreich Benin, Nigeria. H 41cm; aus Holz geschnitzt mit der typischen Feder, den Korallenketten um den Hals, eine Korallenkappe auf dem Kopf, seitlich etwas herabhängenden Zöpfen und den quadratischen Intarsien aus Eisen ikaro auf der Stirn (fehlen); matt glänzende, schwarze Opferpatina. Mit C14-Analyse von Dr. B. Kromer, Universität Heidelberg, 2003!

Provenienz: Ex Slg. Mareidi und Gert Stoll, München, seit der Mitte bis Ende der 1960er Jahre in Deutschland.

Nach neuester Forschung datieren die frühesten Köpfe aus Benin etwa vom Beginn des 16. Jahrhunderts und waren vermutlich sowohl Trophäenköpfe als auch Sakralobjekte. Es war üblich, die Köpfe besiegter Häuptlinge abzuschlagen, sie dem Oba zu übergeben, der seinerseits die Bronzegießer beauftragte, sie in Bronze zu gießen. Sie wurden dann auf die Ahnenaltäre gestellt. Außerdem durften Benin-Unterhäuptlinge solche Köpfe aus Holz herstellen lassen, während Köpfe aus Terrakotta den Mitgliedern der Bronzegießer-Zunft vorbehalten waren, um so auch die sakrale und technische Besonderheit von Terrakotta in ihrer Arbeit zu betonen. Der Kopf wurde in der Universität Heidelberg einer Altersuntersuchung unterzogen, danach ist der Baum, der das Holz der Skulptur geliefert hat, nach AD 1655, aber sicher vor AD 1950 (d.h. vor den atmosphärischen Kernwaffentests) gewachsen (Dr. Kromer, Heidelberg).


Abgebildet in: K.-F. Schaedler, Encyclopedia of African Art and Culture (2009) S. 95.


Altar head of an Edo chief uhunmwun elao from the Kingdom of Benin, Nigeria, carved from wood with the typical feather, the coral chains around the neck, a coral cap on the head,, at either side braids, hanging down a little and the square inlays of iron ikaro on the forehead (missing); matt shiny, black sacrificial patina. Damaged by insect bite, otherwise intact. With C14-analysis of Dr. B. Kromer, University of Heidelberg, 2003!
Durch Insektenfraß teilweise beschädigt, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Durch Insektenfraß teilweise beschädigt, sonst intakt.
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Los 466
Seltenes Paar Widderköpfe uhunmwun-elao (uhumwelao).
Königreich Owo oder Königreich Benin, Nigeria. H 35,5 u. 37cm. Die Altäre hochrangiger Owo-Häuptlinge waren, wie die des Edo/Bini (Benin-Königreich), mit Köpfen, Olifanten, geschnitzten Stoßzähnen und anderen heiligen Gegenständen ausgestattet. Ähnlich wie die Bronzeköpfe des Benin-Königreichs wurden die hölzernen Widderköpfe, die osamasinmi, bei der Ernte der ersten Yamswurzeln mit Trankopfern bedacht. Sie verkörpern dabei die Vorstellung von den Ahnen als Vermittler für die Übertragung der befruchtenden Lebenskraft von den Göttern, was in der Betonung der exponentiellen Krümmung der Hörner und im kräftigen Schub des Brustbeins einen markanten bildhauerischen Ausdruck findet.



Provenienz: Ex Slg. Manfred Schäfer, Ulm.

Abgebildet in: K.-F. Schaedler, Encyclopedia of African Art and Culture (2009), S. 36.



Rare pair of ram heads uhunmwun-elao (uhumwelao) from the Kingdom of Owo or the Kingdom of Benin, Nigeria. The altars of high-ranking Owo chiefs, like those of the Edo/Bini (Benin Kingdom), were furnished with heads, olifants, carved tusks and other sacred objects. Some small abrasions, otherwise intact.
Kleinere Abreibungen, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Kleinere Abreibungen, sonst intakt.
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Los 467
Deckelschale.
Königreich Owo oder Königreich Benin, Nigeria. ø 39cm. In runder Form, vermutlich für die Utensilien des Ifa-Orakels Opon Igede (Owo); der Deckel ist reich mit Tieren und einer Palme, der Deckelknauf ist mit einem Ahnenkopf beschnitzt, wie sie sich auf den Altären der Obas von Benin befanden, so dass eine Herkunft aus Benin nahe liegt - dann möglicherweise für die Aufbewahrung von Kola-Nüssen; die Schale ist innen einmal geteilt. Eine ganz ähnlich Schale wurde bei Sotheby's New York, 19. Mai 2001, Los 151 angeboten.


Provenienz: Ex Slg. Mareidi und Gert Stoll, München, seit der Mitte bis Ende der 1960er Jahre in Deutschland.

Lidded bowl from the Kingdom of Owo or the Kingdom of Benin, Nigeria. Of circular form, presumably for the utensils of the Ifa oracle Opon Igede (Owo); the lid is richly carved with animals and a palm tree, the knob of the lid is carved with an ancestors head, as they were found on the altars of the Obas of Benin, suggesting an origin from Benin - then possibly for the storage of kola nuts; the bowl is divided once on the inside; blackish brown, matt patina. The bottom was damaged by termite bite. A very similar bowl was offered at Sothebys, New York, May 19, 2001, lot 151.
Schwarzbraune, matt glänzende Patina, Unterplatte war durch Termitenfraß beschädigt, wurde jedoch fachmännisch restauriert.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Schwarzbraune, matt glänzende Patina, Unterplatte war durch Termitenfraß beschädigt, wurde jedoch fachmännisch restauriert.
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Los 468
Weibliche Figur der Nago (Anago).
Benin / Nigeria. H 57,5cm. Auf einem runden Sockel stehend, ein kugelförmiges Objekt in der linken und einen Stab in der rechten Hand haltend, schwarzbraune teilweise krustige Opferpatina.


Provenienz: Ex Amerikanische Privatsammlung; ex Zemanek-Münster, Auktion 98/II, Würzburg 26. März 2022, Los 199.

Die hier zu beurteilende Figur der Nago lässt eine Stilmischung erkennen: So zeigt der Kopf deutliche Yoruba-Merkmale, wie sie sich durch die meisten Figuren auszeichnen, während der schlanke, elegant geschwungene Körper wenig Gemeinsamkeiten mit der fülligen Konzeption der Yoruba Kunstwerke aufweist - ein eindeutiges Kriterium der so selten anzutreffenden Nago-Skulpturen. Es kann deshalb als Glücksfall betrachtet werden, eine charakteristische Figur der Nago anzutreffen, die sich noch dazu durch ausgewogene Proportionen und eine graziös geschwungene Linie auszeichnet. Sie kann daher auch als gelungenes Beispiel afrikanischer Kunst angesehen werden.

Female figure of the Nago (Anago), Benin / Nigeria, height 57,5cm, standing on a round base, holding a spherical object in her left hand and a staff in her right hand, intact.
Intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Intakt.
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Los 469
Armreif aus Bronze.
Yoruba, Nigeria. ø 8,5cm. Vermutlich für den Ogboni-Geheimbund aus der Ijebu-Region, geschmückt mit vier Köpfen, die mit Fortsätzen in menschliche Hände übergehen und wohl eine Umkehrung des Schlammfisch-Beine-Motivs bedeuten, das ursprünglich von Benin aus ging und sich von dort auf die umliegenden Ethnien ausbreitete.

Provenienz: Ex Slg. Mareidi und Gert Stoll, München, Inv.-Nr. 075.

Der mündlichen Überlieferung zufolge wurden Oba Ohens Beine, der im 14. oder 15. Jahrhundert lebte, nach einem Beischlaf, den er mit der Frau eines Häuptlings hatte, paralysiert. Die Beine wurden daraufhin von den Webern (die auch Heilpraktiker waren) dick mit Stoffen umwickelt, die auch zugleich als Camouflage seines Leidens dienen sollten. Die Weber erhielten daraufhin den Status einer besonderen Zunft (owina nido), die ihrerseits auch wieder das Schlammfischmotiv in ihren Stoffen verwendeten (Inv.-Nr. 075).

A Yoruba, Nigeria, bronze bracelet probably for the Ogboni secret society from the Ijebu-region, showing four heads with appendices which terminate in human hands and supposedly mean an inversion of the mudfish-leg motif which originated in Benin and spread from there to the surrounding peoples; greygreen patina with relics of verdigris, intact.
Graugrüne Patina mit Resten von Grünspan, intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Graugrüne Patina mit Resten von Grünspan, intakt.
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Los 470
Männliches Zwillingspaar ibedji.
Yoruba, Nigeria. H 28cm, mit breiten Bronzeringen um die Fesseln, schwarzen Scheibchenketten um die Hüften und dunkelbau gefärbten hoch aufgetürmten Frisuren, die in einem doppelten Knoten enden; aus Igbomina. Mit der Original-Rechnung der Galerie Merton D. Simpson!

Provenienz: Erworben bei Galerie Merton D. Simpson, New York, 2012.

Male twin pair of figures ibedji, Yoruba, Nigeria, from Igbomina, with broad bronze rings around the ankles, black disc necklaces around the hips and high upswept coiffures ending in a double knot; dark reddish brown patina; small cracks at the lower surface of the base, otherwise intact. With original invoice of Gallery Merton D. Simpson, New York, 2012!
Dunkelrotbraune Patina, kleine Risse an der Unterfläche des Sockels, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Dunkelrotbraune Patina, kleine Risse an der Unterfläche des Sockels, sonst intakt.
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Los 471
Zwillingspaar ibedji.
Yoruba, Nigeria. H 26,5cm, mit blau gefärbten aufgetürmten Frisuren, die in einem Knoten enden; die männliche Figur trägt eine Scheibchenkette um den Leib, beide Figuren mit zahlreichen linearen Narbentatauierungen auf Körper und Gesicht; rötlichbraune Patina mit Resten von Rotholzmehl, aus Ijara, Igbomina.

Provenienz: Ex Slg. Manfred Schäfer, Ulm.

Abgebildet in: K.-F. Schaedler, Encyclopedia of African Art and Culture (2009) S.278.


Pair of female and male twin figures ibedji, Yoruba, Nigeria, with blue coloured piled up coiffures ending in a knot; the male figure wearing a disc necklace around the waist, both figures with numerous linear scarification marks on body and face; reddish brown patina with remains of camwood powder, from Ijara, Igbomina, intact.
Intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Intakt.
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Los 472
Männliches Zwillingspaar ibedji.
Yoruba, Nigeria. H 30cm, mit hoher, blau gefärbter Kronenfrisur, bestehend aus zwei großen Schöpfen, die in einem spitzen Dreieck enden; eine der Figuren mit Glasperlenketten um Hals und Leib sowie Bronzeringen um Arme und Beine. Die andere Figur mit einer Halskette geschmückt.
Mit Original-Rechnung der Galerie Flak!

Provenienz: Erworben bei Galerie Flak, Paris, Juni 2014.

Male pair of twins ibedji Yoruba, Nigeria, with upswept crown coiffure dyed blue, consisting of two big lobes ending in a pointed triangle; one of the figures with strings of glass beads around neck and body, as well as bronze rings around arms and legs, the other figure adorned with a necklace, dark brown, shiny patina, intact. With the original invoice of Galerie Flak, Paris!
Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.
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Los 473
Weibliche Zwillingsfigur ibedji.
Yoruba, Nigeria. H 22,5cm. Frisur in parallelen Zopfreihen, zahlreiche Ketten um Hals, Leib, Arme und Beine (Inv.-Nr. 5.605). Diese und die folgende Losnummer dürften wohl aus derselben Schnitzwerkstatt stammen.

Provenienz: Ex Slg. Manfred Schäfer, Ulm.

Female twin figure ibedji, Yoruba, Nigeria, with coiffure in parallel plaits, numerous strings of beads around neck, abdomen, arms and legs; dark brown, shiny patina, intact (inventory no.5.605). This lot and the following originate probably from the same workshop.
Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.
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Los 474
Weibliche Zwillingsfigur ibedji.
Yoruba, Nigeria. H 22,5cm. Frisur in parallelen Zopfreihen, zahlreiche Ketten um Hals, Leib, Arme und Beine; jeweils drei Messingringe um die Arme (Inv.-Nr. 5610). Diese und die vorige Losnummer dürften wohl aus derselben Schnitzwerkstatt stammen.

Provenienz: Ex Slg. Manfred Schäfer, Ulm.

Female twin figure ibedji, Yoruba, Nigeria, with coiffure in parallel plaits, numerous strings of beads around neck, abdomen, arms and legs; dark brown, shiny patina, intact (inventory no.5.605). This lot and the following originate probably from the same workshop.
Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Dunkelbraune, glänzende Patina, intakt.
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Los 475
Hochbedeutende, große Deckelschale opon igede oder igbaje ifa von Areogun von Osi (ca. 1880 - 1954).
Yoruba, Nigeria. H 60cm, ø 53,5cm. Reich beschnitzt mit Figuren der Mythologie und des täglichen Lebens (Inv.-Nr. 5845). Seine beliebtesten Themen waren die Reiterfigur mit Gewehr oder Speer begleitet von einigen Figuren oder die Mutter mit Kind. Größere Variationsmöglichkeiten ergaben sich bei der Reliefschnitzerei, die er besonders bei den Palasttüren und Schalen - wie der hier angebotenen - voll ausschöpfte: Den islamischen Eroberer, den Radfahrer, die Frau mit einer Kalebasse voll von Yams oder die Frau, die Probleme mit zwei Männern hat.

Provenienz: Ex Slg. Gert Stoll, Berchtesgaden.

Abgebildet in: K. Carroll, Yoruba Religious Carvings, Pagan and Christian Sculpture in Nigeria and Dahomey (1967) Abb. 48 (in situ, Text, S. 161); K.-F. Schaedler, Encyclopedia of African Art and Culture (2009) S. 36.



Eine ähnliche Deckelschale, offenbar stark beschädigt (Griff fehlt), befindet sich angeblich in Ilorin (Nigeria Magazine Nr. 77, Juni 1963, S. 126). Eine weitere, ganz ähnliche Deckelschale aus seiner Werkstatt ist abgebildet bei W.B. Fagg, Yoruba, Sculpture of West Africa (1982) S. 161f.


Areogun von Osi (eigentlich: Dada Arowogun Bunna) aus Ilorin im Ekiti-Gebiet im Nordosten Nigerias, gilt neben Olowe von Ise als einer der bedeutendsten Meisterschnitzer der Yoruba. Wie sein Kollege Olowe arbeitete Areogun hauptsächlich für die Fürstenhöfe und für den Gelede-Kult, der in Ekiti die großen epa-Masken verwendet. Areogun lernte bei Bamgbose von Osi, bei dem er sechzehn Jahre als Lehrling und Assistent arbeitete. Er war Mitglied bei einigen geheimen bündischen Organisationen, für die er u.a. bei der berühmten Ogboni-Gesellschaft tätig war. Unter dem Einfluss von einigen der bedeutendsten, auch im Ausland bekannten afrikanischen Künstler wie Roti, Baba Oloja von Isare und Roti Alari von Ikerin, konnte er seine Schaffenskraft und sein Talent voll entwickeln.

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A superb and highly important large lidded bowl by Areogun of Osi (ca. 1880 to 1954), elaborately carved with figures from the Yoruba mythology and daily life; thick layer of black rusty patina; minor damages, otherwise intact (Inv.- Nr.5845).
Schwarze, dicke Krustenpatina, unbedeutend beschädigt, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Schwarze, dicke Krustenpatina, unbedeutend beschädigt, sonst intakt.
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Los 476
Außergewöhnliche, wohl einmalige Aufsatzmaske egungun.
Yoruba, Nigeria. H 35cm. In Gestalt eines Kopfes mit kurzem Hals, auf einem konisch zulaufenden Sockel ruhend, der mit zahlreichen Durchbohrungen zum Befestigen versehen ist. Die kunstvolle, quer zum Kopf konzipierte Kammfrisur hat an der Rückseite zwei Medizinbehälter befestigt; der Kopf selbst mit niedergeschlagenem Blick, großen Ohren und Narbentatauierungen an den Backen.

Provenienz: Ex Slg. Mareidi Singer-Stoll.

Die künstlerische Gestaltung des Kopfes ist völlig ungewöhnlich und erinnert mehr an Skulpturen der klassischen Moderne als an Arbeiten der Yoruba. Egungun ist ein bedeutender Ahnen-Kult, der sowohl bei Rechtsprechungen als auch bei Beerdigungszeremonien zur Anwendung kommt, wobei die Skulpturen der Aufsätze zoomorph (Rechtsprechung) oder anthropomorph (Bestattung) konzipiert sind. Die Zeremonien werden von einer Kombination aus Poesie, Musik und Tanz begleitet und feiern die Präsenz und Kraft der Ahnen.


Unusual, probably unique dance crest egungun, Yoruba, Nigeria, in the shape of a head with a short neck, resting on a conical base, pierced with numerous holes for attachment. The elaborate crested coiffure, conceived crosswise to the head, has two medicine containers attached to the back; the head itself with down cast look, big ears and scarification marks on the cheeks; greyish-black partly crusty patina.
Grauschwarze teilweise krustige Patina, Abreibungen durch langen Gebrauch, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Grauschwarze teilweise krustige Patina, Abreibungen durch langen Gebrauch, sonst intakt.
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Los 477
Seltene Aufsatzmaske egungun.
Yoruba, Nigeria. H 34,5cm, weiß und schwarz bemalt mit rituell rasiertem Haupt und Zopf des Eshu (?), großem Kinn- und Backenbart sowie Narbentatauierungen auf den Wangen.
Mit Kopien des Auktionskatalogs!

Provenienz: Ex Slg. Wolfgang Grützmann, Bad Kissingen; ex Ketterer Kunst, 190. Auktion, München, 16. Oktober 1993, Los 181; ex Zemanek-Münster, Auktion 98/ I, Würzburg 26. Juni 1999, Los 425; ex Slg. Werner Zintl, Worms; ex Zemanek-Münster, Auktion Würzburg 26. März 2022, Los 65.

Der Kult des Egungun gehört zu den verbreitetsten Kultgemeinschaften innerhalb und außerhalb des Yoruba-Gebietes. Er widmet sich der Ahnenverehrung und bestimmten Orishas (Gottheiten); bei Begräbnissen von Mitgliedern des Egungun versetzen sich Maskenträger, die den Tod verkörpern, in einen Zustand der Trance und versuchen auf diese Weise Botschaften der Verstorbenen an die Lebenden zu vermitteln.


Rare mask egungun, Yoruba, Nigeria, height 24cm, length 34cm, painted in white and black with ritually shaved head and plait of the Eshu (?), large chin and cheek beard as well as scarification marks on the cheeks; indigenous repair, slight damage at the rim below the beard and at the left eye, otherwise intact. With copy of the auction catalog!
Indigene Reparatur, leichte Beschädigung am Rand unterhalb des Bartes und am linken Auge, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Indigene Reparatur, leichte Beschädigung am Rand unterhalb des Bartes und am linken Auge, sonst intakt.
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Los 478
Große Aufsatz-Maske elefon.
Yoruba, Nigeria. H 89,5cm. In Gestalt eines abstrakt konzipierten Januskopfes mit darüber kniender Adorantin, ein Deckelgefäß in der rechten Hand, ein Huhn in der linken Hand haltend; sie trägt eine kammartige Frisur aus zahlreichen parallel geordneten kleinen Zöpfen mit zahlreichen Bohrungen zum Befestigen von Beiwerk; Narbentatauierungen auf den Wangen, verschiedene Schichten von Farbe.

Provenienz: Ex Slg. Mareidi und Gert Stoll, München / Berchtesgaden.

Auffällig bei diesem Maskentyp der Yoruba ist die völlig gegensätzliche Konzeption des Aufbaus, die stets dem gleichen Kanon folgt: eine konsequent abstrakt gehaltene janusköpfige Maske als Basis mit grotesk anmutenden Zügen, breitem Mund, stark hervortretenden Augen und breiter Nase. Der darüber gestaltete Aufbau, der eine Tierfigur, eine Adorantin - wie hier - eine Mutter mit Kind oder eine Reiterfigur (jagunjagun) darstellen kann, ist weitgehend naturalistisch konzipiert. Solche Masken tanzen im nordöstlichen Yorubaland, in Ekiti, bei rituellen Zeremonien zur Ehre von Elofon bzw. Epa. Im nördlichen Teil heißen sie epa, im südlichen Teil von Ekiti werden sie elefon genannt. Dabei handelt es sich um die gleichen Feste, die auch im südwestlichen Yorubaland durchgeführt werden, dort allerdings mit anderen Masken und sie heißen dort gelede. Die Tänzer ehren damit auch die schöpferischen und potenziell zerstörerischen Kräfte der Frauen, insbesondere die der älteren Frauen, die als unsere Mütter bezeichnet und mit der Zauberei identifiziert werden. Auch die Gemeinschaft der weiblichen Kräfte des Kosmos und ihre sozialen Anteile, von denen das Leben in einer Yoruba-Stadt abhängt, werden gefeiert. Vermutlich stammt die Maske aus Efon Alaaye, einer mittelgroßen Stadt im südlichen Ekiti mit einem wichtigen Zentrum der Bildhauerkunst. Besonders hervorgetan hat sich hier die Adeshina-Familie, die seit Generationen Kunstwerke für die Bedürfnisse der Yoruba-Religion herstellen konnte. Auch die hier angebotene Maske ist in bester Tradition der Adeshina-Familie geschnitzt. Laut William Fagg hatten die Schnitzer aus diesem Haus im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts eine fantastische Virtuosität erreicht. Es ist inzwischen Usus, besonders schöne Stücke ihrer Produktion dem 1945 verstorbenen Agbonbiofe zuzuschreiben.
Im Gegensatz zu den Epa-Masken in Opin und Ila Orangun sollen die Masken aus Efon- Alaye nicht von Tänzern getragen werden. Dann diente diese Maske wahrscheinlich als Dekoration im Innenhof eines Palastes und die untere Janusmaske lediglich als Sockel. Das erklärt auch die trotz ihres großen Alters, das in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts weist, vergleichsweise unbedeutenden Beschädigungen der Maske. Sie beschränken sich auf Fehlstellen am oberen Teil der Krone, ebensolche auf der Stirn im Vorderteil des Januskopfes und kleinere Abreibungen und Abblätterungen. Eine ganz ähnliche Maske (dort als Mutterfigur) ist bei K.-F. Schaedler, Afrikanische Kunst - African Art (1976) S. 66 abgebildet.


Dance crest elefon, Yoruba, Nigeria, in the shape of an abstract conceived Janus head with a female worshipper kneeling above it, holding a lidded vessel in her right hand and a chicken (?) in her left hand; she wears a crested coiffure consisting of numerous small plaits arranged in parallel with many holes for attaching accessories; scarification marks on the cheeks, various layers of paint; traces of long use, otherwise intact.
Spuren langen Gebrauchs, sonst intakt.; OBJEKTE; AFRIKA UND OZEANIEN; SAMMLUNG K.-F. SCHAEDLER
Erhaltung:  Spuren langen Gebrauchs, sonst intakt.
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