Porträt des Domitian?
Spätes 1. Jh. n. Chr. H 52cm. Weißer, feinkristalliner Marmor. Leicht überlebensgroßes Bildnis eines bartlosen Mannes mittleren Alters mit spitzer Nase und schmalen Lippen. Das Haar ist nach vorne gekämmt und rahmt in parallelen, nach links gerichteten Sichellocken das Gesicht. Um die Stirn läuft eine Reihe von Bohrlöchern, die wahrscheinlich zur Aufnahme von eingesetzten Strahlen gedacht waren. Rückwärtig ist der Kopf weitgehend ausgehöhlt und vielleicht nachantik zu Stabilisierungszwecken verfüllt worden. Zentral in der Rückseite sitzt ein polygonaler Zapfen mit Führungsschienen, der wohl zur Befestigung eines weiteren Kopfschmucks gedacht war.
Mit Rechnungskopie! Provenienz: Ex Sammlung A. M., Ascona, erworben 1986 bei Galerie Lekythos, Basel; davor Galerie Heidi Vollmoeller, Zürich, 1977 - 1985; vormals Sammlung Jeanette Brun, Zürich, 1973 - 1977; ex Collection Pizzardi & Barberi, 1960 - 1968.
Die Tatsache, dass es sich um ein überlebensgroßes Porträt mit einer Strahlenkrone handelt, die auf den übermenschlichen Charakter ihres Trägers weist, lässt nur den Schluss zu, dass hier das Bildnis eines römischen Kaisers gemeint ist. Zeitlich ist man aus stilistischen Gründen jedenfalls in flavischer Zeit. Besonders ähnlich ist ein Porträt, das sich im Lateranmuseum befindet. Die Anlage der Frisur ist dort fast identisch. Bisher war es umstritten, ob hier ein Privatporträt oder ein Kaiserbildnis zu sehen ist. Das Vorhandensein einer zweiten, überlebensgroßen Replik spricht jedenfalls für letzteres. Zu dem Stück im Lateran: P. Cain, Männerbildnisse neronisch-flavischer Zeit (1993) S. 228-229 Kat. 102 (Privatporträt); A. Giuliano, Catalogo dei ritratti romani del Museo Profano Lateranense (1957) S. 40; Kat. 42 mit Taf. 27 (Domitianus); s. Arachne 1081085.
Roman marble portrait perhaps of Domitianus. Roman Imperial Period, late 1st century AD. H 42cm. White, fine-crystalline marble. Slightly larger than life-size portrait of a middle-aged, beardless man with a pointed nose and thin lips. His hair is combed forward, framing his face in parallel, left-facing curls. A row of drilled holes runs around the forehead, likely intended to accommodate inset rays. The back of the head is largely hollowed out and porbably post-antique filled for stabilization purposes. Centrally located at the back is a polygonal peg with guide rails, likely intended for the attachment of another headgear.
With copy of the invoice!Beriebene Oberfläche, Nasenspitze gebrochen, rückwärtig nachantik aufgefüllt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; STEINSKULPTUR