Grabrelief.
Nördliches Kleinasien, 2. - 3. Jh. n. Chr. H 65cm, B 37cm, T 10cm. Weißer, feinkristalliner Marmor. Hochrechteckige Stele mit einem von zwei Pfeilern und einem dreieckigen Giebel mit Seitenakroteren und einer Rosette im Tympanon gerahmten Bildfeld. Darin unter einem Bogen eine auf einer Kline lagernde Familie bestehend aus Vater, Sohn und Mutter. Links davor ein kleiner Diener mit Buchrolle. Unterhalb des Bildfeldes zweizeilige Grabinschrift: ΘΕΟΓΕΝΗ ΔΑΔΕΙ ΣΩΤΑ ΑΝΤΙΟΧΕ / ΑΛΥΠΟΙ ΧΑΙΡΕΤΕ (Theogene, Dadeis, Sotas und Antiochos - Ihr, die Ihr niemandem etwas Böses getan habt, lebet wohl!).
Mit Schreiben von Axel G. Weber von 1982 (Kopie)! Provenienz: Ex Sammlung H.W., Hamburg. Erworben 1982 bei Axel G. Weber, Köln.
Die vier Verstorbenen, die auch auf der Stele dargestellt sind, tragen keinen Vatersnamen und werden in der Vokativform angerufen. Aus diesen Gründen ist es wahrscheinlich, dass es sich hier um eine Familie von Unfreien, d.h. Sklaven handelt. Der Name der Frau, Theogene, ist ein in der ganzen griechischen Welt verbreiteter Name, Dadeis ist ein thrakischer Name, Sotâs eine Koseform von einem Namen wie Soterides oder Soterichos, Antiochos ein griechischer Allerweltsname. Möglicherweise ist die Familie bei einem Unglück (Brand, Erdbeben) oder bei einer Epidemie zu Tode gekommen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der ostgriechischen Grabreliefs sind es ausschließlich die Männer, die - wie es ihrem Rollenbild als Gastgeber entspricht - auf der Kline Platz genommen haben, während die Damen als sittsam verschleierte Hausherrin seitlich auf einem Stuhl thronen. Bezeichnenderweise ist der Aspekt des Gastmahls an unserem Stück auch ganz zurückgenommen, denn es fehlen die üblichen Beistelltische oder gar Trinkgefäße. Die wenigen Stücke mit lagernden Frauen in: E. Pfuhl - H. Möbius, Die ostgriechische Grabreliefs II (1979) S. 443 ff. Kat. 1844-1858.
Roman marble grave relief depicting a family consisting of father, mother and two sons standing or resting on a kline under an arch within an architectural frame. The absence of surnames in the inscription and the vocative form suggests the grave of a family of slaves who died at the same time caused by an accident or plague. 2nd - 3rd century A.D. Except few missing splinters at the sides intact.
With the copy of a letter of Axel G. Weber dated 1982!Kleine Bestoßungen, sonst intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; STEINSKULPTUR; Grabrelief.
Kleine Bestoßungen, sonst intakt.; ITEMS; GREECE AND ROME; STEINSKULPTUR