SELEUKIDEN. Seleukos I. Nikator, 312 - 281 v. Chr. Drachme ø 16mm (4.13g). ca. 280er Jahre v. Chr. Mzst. Uncertain Mint 18 (Areia/Margiana/Baktrien). Vs.: Gehörnter und gezäumter Pferdekopf n. r. Rs.: ΒΑΣΙΛΕΩΣ / ΣΕΛΕΥΚΟΥ, Anker. SC 256.2; Newell, ESM 752; HGC 9, 40.
RR! E. T. Newell hat die vorliegende Drachme als frühe Emission der Münzstätte Baktra identifiziert, Houghton und Lorber verorten sie allgemeiner in der Areia, Margiana oder in Baktrien. Für eine Zuweisung zu einer östlichen Münzstätte spricht das Weintrauben-Symbol, das auf einer Variante der Serie abgebildet ist (SC 256.3): Dieses begegnet unter Seleukos I. in Babylon (SC 82.3b; Ad 41.8; 43.13-14; 44.1), und auch die Imitationen athenischer Silbermünzen, die wohl unter Andragoras in Parthien entstanden sind, sind z. T. mit Weintrauben verziert. Das gehörnte Pferd auf dem Avers der Drachme ist wahrscheinlich nicht Alexanders Bukephalos, sondern das Tier, auf dessen Rücken Seleukos I. 316 v. Chr. vor Antigonos Monophthalmos aus Babylon flüchtete. Malalas Chron. 202.7-19 berichtet, dass Seleukos in Antiochia eine Statue bestehend aus einem Pferdekopf und einem Helm errichten ließ und in der zugehörigen Inschrift an seine Flucht erinnerte. Der Anker war das persönliche Emblem des Seleukos I.: Justin 15.4.3-5 erzählt, wie Apollon im Traum mit dessen Mutter den späteren König zeugte und ihr anschließend einen Siegelring mit eingraviertem Anker hinterließ; an Seleukos Hüfte soll sich ein Geburtsmal in Form eines Ankers befunden haben.
Tönung, gutes ss; GRIECHEN; NÖRDLICHE LEVANTE; SELEUKIDEN