MAGNESIA AM MÄANDER. Themistokles. Hemiobol ø 8mm (0.32g). Um 459 v. Chr. Vs.: Bärtiger Kopf des Hephaistos mit Kappe u. Lorbeerkranz n. r., dahinter Θ. Rs.: Namensmonogramm ΘΕ in Perlquadrat. J. Nollé, SNR 75 (1996) Taf. I 3; J. Nollé - A. Wenninger, JNG 48, 1998, S. 67 Th 5a.
Ex Sammlung Gert Cleff; ex Hirrsch Nachf. Auktion 231, München 2003, 305.
Dieses Stück der magnesischen Prägungen des Themistokles wirft ein Schlaglicht auf das Leben der Familie einer der bedeutendsten historischen Persönlichkeiten der antiken Geschichte. Der Sieger von Salamis, der die Flotte des persischen Großkönigs mit der bekannten doppelten List in der engen Bucht von Salamis besiegt hatte, fiel Ende der 70er Jahre des 5. Jhs. v. Chr. wohl auch aufgrund einer gewissen Selbstherrlichkeit bei den Athenern in Ungnade. Nach einem Ostrakismos musste er die Stadt verlassen. Auf Umwegen gelangte er mit seiner Familie nach Kleinasien, wo er, wohl noch immer von seiner dubiosen List profitierend, vom persischen Großkönig mit dem Städtchen Magnesia und anderen kleinen Besitztümern belehnt wurde. Den Wohlstand im Alter konnte der Feldherr allerdings nur kurz genießen. Er verstarb bereits 65-jährig ca. 459 v. Chr. Sein Sohn Archepolis führte die Herrschaft wohl noch eine Weile fort, bevor die Familie Mitte des Jahrhunderts nach Athen zurückkehrte. Als Münzherren von Magnesia bedienten sich Themistokles und sein Sohn vornehmlich der vorgefundenen Ikonographie, wobei sie ihre Namensmonogramme als Zeichen ihrer Herrschaft beifügten. Einflüsse der attischen Heimat sind teilweise festzustellen. Als die Familie nach Athen zurückkehrte, führte Magnesia die Münzprägung mit den alten Bildern, aber im eigenen Namen noch eine Weile fort. Zusammenfassend: J. Nollé - A. Wenninger, Themistokles und Archepolis, JNG 48/49, 1998/99, 29 ff.
Leichte Tönung, Prägeschwächen, ss; GRIECHEN; IONIEN; MAGNESIA AM MÄANDER.