Als terminus post quem für die Entstehung dieses Medaillons ist das Jahr 142 n. Chr. anzusehen, in dem Antoninus Pius zum 2. Mal den Titel IMPERATOR verliehen bekommen hat. Nach Toynbee handelt es sich bei den Medaillons mit diesem Rückseitenmotiv um Typen, die zum Neuen Jahr geprägt wurden und mit guten Wünschen an ranghöhere Beamten und Soldaten verliehen wurden. Unser Exemplar schein bisher unpubliziert zu sein: Der Rückseitentypus findet sich bei Gnecchi für Antoninus Pius und Marc Aurel (II, S. 16 Nr. 66 (Rs. Antoninus Pius) u. S. 36 Nr. 77, Taf. 64,3 (Rs. Marc Aurel). Ein Beleg für den Vorderseitentypus gibt es hier nicht. Bei Toynbee (S. 94 u. Taf. XVI,4) findet sich ein Medaillon mit einer anderen Vs.-Legende und einer Büstenvariante (Kopf mit Lorbeerkranz n. r.).

Unser Medaillon scheint bisher unpubliziert zur sein. Der Typus ist als Sesterz belegt und auf das Jahr 140 n. Chr. datiert. Es handelt sich wohl um eine Siegesprägung. In der Regierungszeit des Antoninus Pius würde dafür der Maurische Krieg (144 - 150 n. Chr.) in Frage kommen.

Auf der Rückseite sind vermutlich T. Aelius Antoninus und T. Aurelius Antoninus dargestellt, die Söhne von Marcus Aurelius und Faustina Junior, die im Jahr 152 und 158 n. Chr. geboren wurden. Es waren die ersten männlichen Nachkommen des Paares. Dementsprechend verkörperten sie die Hoffung, eine neue Dynastie zu begründen. Beide starben aber als Kinder vor 161 n. Chr.