Direkt zum Inhalt Direkt zur Hauptnavigation

Auktion 232  -  05.10.2015 10:00
Auktion 232 Hochwertige Münzen der Antike

Los 303
Antiochos I. Nikator, ca. 240 - 225 v. Chr. Stater (8.33g). Mzst. Ai Khanoum. Vs.: Kopf des Königs mit Diadem n. r. Rs.:ΒΑΣΙΛΕΩΣ - ΑΝΤΙΟΞΟΥ, Zeus im Ausfallschritt n. l., über der ausgestreckten Linken Ägis, darunter Kranz, mit der Rechten Donnerkeil schleudernd, zu seinen Füßen Adler sitzend. Mitchiner Indogreek 66a; SC 629. R! Gold!

Ex NAC 78, 2014, 1565; ex private Australian collection, privately purchased in 2001.

ss; GRIECHEN; BAKTRIEN; KÖNIGREICH BAKTRIEN; Antiochos I. Nikator, ca. 240 - 225 v. Chr.


Im frühen 3. Jh. v. Chr. konnte sich Diodotos I., der wohl eine hohe administrative Stellung innehatte, aus der Vormundschaft der seleukidischen Könige lösen. Bislang hat man angenommen, dass dies unter der Herrschaft des Antiochos II. (261 - 246 v. Chr.) nicht abrupt, sondern in einem langandauerndem Prozess geschah. In einer frühen Phase hätte Diodotos noch die Oberhoheit des Seleukiden akzeptiert und auf seinen ersten Münzen zwar auf der Vorderseite sein eigenes Porträt, auf der Rückseite jedoch die Titulatur des Seleukiden gesetzt. Ein neuer Vorschlag von Jens Jakobsson stößt dieses Modell um und erklärt zahlreiche Ungereimtheiten der bisherigen Auffassung: Der baktrische Antiochos, wohl ein Sohn des Diodotos II., sei ein Herrscher gewesen, der vor der Machtübernahme des Euthydemos regierte. Dieser sei später von Agathokles in einer Memorialprägung als Antiochos Nikator geehrt worden, ein Beiname den der seleukidische Namensvetter nie trug. Die Theorie Jakobssons erklärt zahlreiche numismatische Probleme der frühen baktrischen Münzprägung stimmig. Der Übergang zu einem unabhängigen baktrischen Königtum lief demnach nicht schleichend, sondern plötzlich. Die ersten Münzen des neuen Königreiches sind dann diejenigen des Diodotos I. mit eigenem Namen und Bildnis. Antiochos Nikator ist demzufolge bereits der dritte Herrscher der Dynastie. Vgl. J. Jakobsson, Antiochus Nicator, a third king of Hellenistic Bactria?, NC 170 (2010), S. 17-33,

Diodotos I, who was a high official, attempted to gradually secede from the Seleukids when he first issued coins bearing a the name of Antiochos, and later on struck in his own name. Jakobsson (Antiochus Nicator, the Third King of Bactria?, NC 2010, pp. 17-33) refutes this model and reassigns these transitional issues from Diodotos to a new King Antiochos in Baktria. His argument rests on three main points: the existence of a commemorative tetradrachm of Agathokles that names an Antiochos Nikator; a new arrangement of the control marks and links between the coinage of Diodotos II, Antiochos, and Euthydemos; and the generally overcomplicated nature of the earlier models of Holt and Kritt. According to this new theory Diodotos I broke from the Seleukids not gradually but swiftly and struck coinage in his own name. He was succeeded by Diodotos II, then Antiochos Nikator, who both continued with the same dynastic type of Zeus Bremetes.



Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis