ULM, Stadt (BAYERN). + Maximilian II. Emanuel, 1679 - 1726. Silbermedaille 1704, mit Signatur K.
Auf die Rückeroberung Ulms durch die Kaiserlichen und die Niederlagen des Kurfürsten. Von Postament fliehender Kurfürst; die Trophäen um ihn herum brechen zusammen, rechts die erschrockene Bavaria mit Kurhut, links hält ein Flussgott seinen Dreizack ihm drohend entgegen, am Postament die Wappen von Augsburg und Ulm, links daneben die Signatur K. / Stehende Justitia mit Schwert und Waage, darin drei Kanonenkugel in der einen Schale und eine Krone in der Anderen, die in die Höhe schnellt, umgeben von zwei halben Schriftkreisen sowie einem äußeren Wappenschild der verlorenen oder verlassenen Städte. Glatter Rand. 42,5mm. Nau 206. Binder 147. Witt. 1575. Forster 727. 29.28 g.
Von großer Seltenheit, besonders in dieser Erhaltung. RRR! Prachtexemplar! Ex. Coin Galleries (New York) 10. November 1999, Los 2355.
Man kann dieses äußerst seltenes und begehrtes Stück auch als Spottmedaille auffassen. Die Motive auf der Vorder- und Rückseite erinnern an die Medaille von P. H. Müller, die an die Siege Maximilians II. Emanuel im Spanischen Erbfolgekrieg bis 1703 erinnert (siehe vorherige Medaille). Im folgenden Jahr erlitt er aber eine vernichtende Niederlage bei Blenheim, die ihn zur Flucht aus Bayern zwang.
Anstelle eines treuen Ulma, der ihm huldigt, zeigt diese Medaille eine wütende Bavaria, die den Kurfürsten vertreibt. Außerdem hat sich der einst unterwürfige Danubius in einen bedrohlichen Flussgott verwandelt. Auf der Rückseite sind nicht mehr die Wappen der eroberten Städte zu sehen, sondern die Namen der verlorenen Städte.
Der Auftraggeber und der Graveur dieser Medaille sind unbekannt, aber es scheint sehr wahrscheinlich, dass die Städte Ulm und Augsburg die von ihm zuvor erobert wurden hinter diesem satirischen Werk stehen.
+ Regelbesteuerte Ware / standard taxation.
Herrliche Tönung, winzige Kontaktstellen, vorzüglich - Stempelglanz; DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN BIS 1871; DIVERSE; ULM, Stadt (BAYERN)