Sog. Plinius-Phalera mit Kaiserbüste.
Römisch, Mitte 1. Jh. n. Chr. L 3,5cm. Versilberter Bronzevollguss. Büste mit runder, als undifferenzierter Gewanddrapierung ausgeführter Auflagefläche (Schildbüste), auf der Unterseite ein rechteckiger Zapfen. Leicht nach links gewandter Porträtkopf eines Mitgliedes des iulisch-claudischen Kaiserhauses.
Provenienz: Ex Sammlung Dr. M.M., Kanada, 1960er Jahre.
Vgl. K. Dahmen, Untersuchungen zu Form und Funktion kleinformatiger Porträts der römischen Kaiserzeit (2001) S. 114ff. Taf. 213, Mil.38.
In römischer Zeit wurden die Schmuckplatten des Pferdegeschirrs, die entsprechenden Standesabzeichen der römischen Equites und die militärischen Auszeichnungen der Kavalleristen als phalerae bezeichnet. Seit Ende des 1. Jhs. v. Chr. werden Ordensscheiben als phalerae benannt, die in einem neunteiligen Satz an einem Ledergeschirr vor der Brust des dekorierten (Fuß-)Soldaten getragen wurden. Der Zusatz Plinius in der Benennung kommt daher, dass der Autor über die phalerae berichtete. Der vorliegende Phalera war Teil eines Pferdegeschirrs. Dass mit der Büste ein Mitglied des Kaiserhauses gemeint ist, erklärt sich durch Aufwand und Material. Die Frisur des Dargestellten spricht für eine Datierung in iulisch-claudische Zeit.
So-called Plinius phalera, silvered bronze cast with the shield bust of a member of the Julio-Claudian dynasty, at the backside rectangular pin. Roman, mid of 1st century A.D. Green and redbrown patina, remains of the silvering, intact.
Grüne u. rotbraune Patina, Reste der Versilberung, intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZESKULPTUR