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Auktion 297 Teil 2  -  10.10.2023 14:00
Münzen der Antike: Slg. griechischer Münzen mit Schwerpunkt Magna Graecia, Slg. römische Republik, römische Kaiserzeit und Byzanz

Los 1557
Constantin I., der Große, 307 - 337 n. Chr. Solidus ø 19mm (4.28g). 316 n. Chr. Mzst. Ticinum. Vs.: CONSTAN-TINVS P F AVG, Kopf mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: VOTA PVBLIVCA / SMT, dem in der Mittte stehenden Kaiser huldigen zwei kleinere, weibliche Personifikationen. Die rechte präsentiert einen Kranz, die Linke, die auch eine Strahlenkranz auf dem Kopf trägt, überreicht eine Victoriola. RIC - ; Depeyrot - . RRR! Unicum? Gold!

Ex Lanz Auktion 149, München 2010, 525 (seitdem fachmännisch restauriert / professionally restored).



Ähnliche Prägungen gibt es aus Trier und Nicomedia (RIC Trier 89ff. Nicomedia 67). Dort trägt die linke Figur aber immer eine Mauerkrone und ist so als Stadtgöttin identifizierbar. s. RIC S.363 Anm.29. In Ticinum kommt der Typ im RIC nur mit der Umschrift PAX AETERNA AVG N vor. Die rechte Gestalt wäre demnach Pax. In unserem Fall ist das Motiv nur in der Haltung des Kaisers verändert mit einer Umschrift versehen worden, die auf die Dezennalienfeier verweist. Maria Alföldi erwähnt ein Parallelstück (ohne Beleg) in ihrem Aufsatz zur konstantinischen Goldprägung im Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte Band IX, 1958, S.111. In dem folgenden Opus Die constantinische Goldprägung von 1963 kommt es dann aber nicht mehr vor. Dieses Stück im Originalzustand publiziert bei: F.Haymann, In hoc singulari signo. Eine frontale Siegerpose Constantins I. mit Kreuzfeldzeichen: Panegyrikoi Logoi, Festschrift für Johannes Nollé (2019) S.269f. Abb.6. Haymann sieht in dem Münzbild auf dem Revers einen weiteren Beleg für die zunehmende Frontalisierung der Kaiserdarstellung, die die Byzantinisierung der Herrscherikonographie einleitet.
Fachmännisch restauriert, ss; RÖMER; RÖMISCHE KAISERZEIT; diverse
Erhaltung:  Fachmännisch restauriert, ss
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