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Onlinekatalog (Archiv)

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Auktion 235  -  16.12.2015 10:30
Auktion 235 Kunst der Antike

Seite 4 von 44 (863 Ergebnisse total)
Los 62
Olpe.
Etrurien, 1. Hälfte 5. Jh. v. Chr. H 20cm. Bronzekanne mit bikonischem Corpus, flachem Boden und trichterförmiger Mündung. Der profilierte Stabhenkel endet unten in einem Tierbein.

Provenienz: Erworben bei Jean-Philippe Mariaud de Serres, Paris 1996, danach belgische Privatsammlung.

Etruscan bronze olpe with biconical body and trumpet-like spout. The handle is decorated with a foot of an animal. 1st half 5th century B.C. Beautiful green patina, intact.
Schöne malachitgrüne Patina, intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; GERÄTE; Olpe.
Erhaltung:  Schöne malachitgrüne Patina, intakt.
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Los 63
Kantharos.
Griechisch, frühes 3. Jh. v. Chr. H 12cm, ø ohne Henkel 9,2cm, mit Henkeln 18,5cm. Bronze. Tulpenförmige Schale mit weit auskragender Mündung, zwei zierlichen, weit ausschwingenden Henkeln, die oben in dreieckigen Griffplatten enden u. einem hohen, mehrfach profilierten Fuß.

Provenienz: Bei Gorny & Mosch 210, 2012, 433.

Vgl.: E. Zimi, Late Classical and Hellenistic Silver Plate from Macedonia (2011) 212 Kat.-Nr. 59.


Bronze tulip-shaped bronze kantharos with elegant looped handles with triangular thumb-rest on top. Greek, early 3rd century B.C. Auburn patina, restored cracks, foot and handles reattached.
Kastanienbraune Patina, restaurierte Sprünge, Fuß und Henkel wieder angesetzt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; GERÄTE; Kantharos.
Erhaltung:  Kastanienbraune Patina, restaurierte Sprünge, Fuß und Henkel wieder angesetzt.
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Los 64
Silberkantharos.
Hellenistisch, 2. - 1. Jh. v. Chr. H 11,6cm, ø mit Henkeln 15cm. Mastoide Schale mit separat gefertigtem, schlanken, fein profilierten Fuß. Unterhalb der Lippe konkave, von Profilen begrenzte Einziehung. Von den vertikal profilierten Bandhenkeln ist einer mit gravierten Ornamenten verziert, der andere, der vermutlich eine antike Reparatur darstellt, glatt.

Provenienz: Aus deutscher Privatsammlung, danach seit den 1990ern Sammlung K.C.

Vgl.: Silver for the Gods. Ausstellung Toledo (1977) 100 Kat.-Nr. 56 f.


Silver mastoid kantharos with two handles. Mastoid bowl on low foot with turned profiles. Hellenistic Period, 2nd - 1st century B.C. Filled up hole, foot reattached, one handle obvioulsy an ancient repair.
Fuß wieder angesetzt, verfüllter Ausbruch.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; GERÄTE; Silberkantharos.
Erhaltung:  Fuß wieder angesetzt, verfüllter Ausbruch.
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Los 65
Silberkantharos.
Hellenistisch, 2. - 1. Jh. v. Chr. H 9cm, ø mit Henkeln 13,5cm. Halbovoide Schale mit separat gefertigtem, zweiteiligen Fuß. Die profilierten Bandhenkel mit zusätzlicher Daumenrast und rautenförmiger unterer Attasche.

Provenienz: Aus deutscher Privatsammlung, danach seit den 1990ern Sammlung K.C.

Silver kantharos with vertical ribs and two handles. Ovoid bowl on low foot. Hellenistic Period, 2nd - 1st cenury B.C. Professionally restored cracks, foot and handle reattached.
Fuß wieder angesetzt, fachmännisch restaurierte Risse, aber fast komplett.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; GERÄTE; Silberkantharos.
Erhaltung:  Fuß wieder angesetzt, fachmännisch restaurierte Risse, aber fast komplett.
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Los 66
Kantharos.
Griechisch, 4. - 3. Jh. v. Chr. H 6,2cm, ø 9,5cm (18cm mit Henkel). Bronzebecher auf niedrigem Fuß mit gedrungenem Corpus und profilierter, auskragender Lippe. Die weit ausschwingenden Henkel sind mit floralen Attaschen am Gefäßkörper befestigt.

Provenienz: Ex Sammlung B.K., München, seit den 1990er Jahren.

Greek low bronze kantharos with short handles and pronounced profiled decor. 4th - 3rd century B.C. Green patina, fissure, tiny closed hole, foot and handles reattached.
Schöne grüne Patina, Henkel und Fuß wiederangesetzt, Spitze einer Attasche gebrochen.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; GERÄTE; Kantharos.
Erhaltung:  Schöne grüne Patina, Henkel und Fuß wiederangesetzt, Spitze einer Attasche gebrochen.
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Los 67
´Negerkopflampe´.
Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr. L 12cm. Bronzelampe in Form des Kopfes eines Afrikaners, dessen Mund als Lampenschnauze gestaltet ist. Auf der Kalotte ein rundes Einfüllloch mit Deckel.

Provenienz: Aus dem bayerischen Handel. Aus der Sammlung M.O., erworben ca. 2000.

Vgl. A Catalogue of the Lamps in the British Museum IV (1996) S. 17 Q3581, Taf. 15.


Roman figural bronze lamp in form of the head of an African. 1st century A.D. Green patina, lid loose, handle broken.
Herrliche grüne Patina, Henkel gebrochen, Deckel lose.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZELAMPEN; ´Negerkopflampe´.
Erhaltung:  Herrliche grüne Patina, Henkel gebrochen, Deckel lose.
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Los 68
Kopflampe.
Römische Kaiserzeit, 1. Jh. n. Chr. L 11,5cm. Bronzelampe in Form einer männlichen Theatermaske mit weit geöffnetem Mund als Ölloch und langer, gerundeteter Schnauze mit Randleiste. Die Augen sind in hellem Email eingelegt. Der Bügel des Griffes ist mit Blättern verziert und endet in einer Blüte, aus der ein Pantherkopf herauswächst. An der Henkelattasche sitzt der Kopf des Pan mit langen Ziegenhörnern. Außergewöhnlich prachtvoll ausgestattetes Exemplar!

Provenienz: Ex Slg. S. & T. A., München, 1990er Jahre. Bei Gorny & Mosch 128, 2003, 87.

Lavishly decorated bronze oil lamp in form of a theatre mask. The spout emerges below the mouth, which functiones as filling-hole. Handle decorated with the head of Pan and a panther´s head within a blossom. Eyes with white glass inlay. Roman Imperial Period, 1st century A.D. Green Patina, intact. Exceptional piece!
Schwarze Patina, intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; BRONZELAMPEN; Kopflampe.
Erhaltung:  Schwarze Patina, intakt.
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Los 69
Mykenische Amphora.
SH IIIA2, 1370 - 1300 v. Chr. H 43,9cm. Hellbrauner Ton mit dunkelbrauner Bemalung. Liniendekor, auf der Schulter dichtes Schuppenmuster. Sehr großes Exemplar! Mit TL-Analyse!

Provenienz: Aus dem Bestand der Company Ancient and Medieval Art (Furneux Pelham), aufgelöst 1990. Bei Gorny & Mosch 222, 2014, 100.

Mycenaean globular amphora with scale-decor. LH IIIA2, 1370 - 1300 B.C. Few splinters of the surface are missing, otherwise intact. Very large example! With TL-analysis!
Kleine oberflächige Abplatzungen, sonst intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Mykenische Amphora.
Erhaltung:  Kleine oberflächige Abplatzungen, sonst intakt.
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Los 70
Italo-korinthischer Kolonettenkrater.
Um 550 v. Chr. H 27cm, B 34,3cm. Schwarzfigurig, Details in Weiß u. Rot. A: Vogel zwischen zwei Sirenen. B: Ziegenbock. Unter den Henkeln je ein Vogel.

Provenienz: Ex Sammlung D.D., London, erworben 1978.

Italo-Corinthian black-figure columnkrater. About 550 B.C. Outside on the front a bird between two sirens, on the back a goat. Reassembled from large fragments, little splinters at the cracks are missing, otherwise complete.
Aus großen Scherben zusammengesetzt, kleine Absplitterungen an den Bruchkanten, sonst vollständig.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Italo-korinthischer Kolonettenkrater.
Erhaltung:  Aus großen Scherben zusammengesetzt, kleine Absplitterungen an den Bruchkanten, sonst vollständig.
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Los 71
Frühlukanischer Glockenkrater des Amykos-Malers.
Um 410 v. Chr. H 21,1cm, ø Mündung 21,2cm, ø Fuß 10,5cm. Rotfigurig. Zwischen Lorbeerkranz oben u. Mäander unten erscheint auf der Vs. eine ballspielende junge Frau. Vor ihr steht wild gestikulierend eine nackte männliche Gestalt mit furchterregendem Gesicht, das durch Stirnglatze, riesige Augen, große Stubsnase u. vorstehende Zähne charakterisiert ist. Auf der Rs. zwei Manteljünglinge, unter den Henkeln Palmetten. Mit TL-Analyse!

Provenienz: Seit 1959 in der Sammlung M.P., Flensburg.

Zum Amykos-Maler s. LCS 29 ff. Vgl. zum Beispiel die Jünglinge auf dem Glockenkrater Cambridge (Mass.), Fogg Art Museum 1960.365 (LCS 38,155 mit Taf. 13,3-4).


Early Lucanian red-figure bell-krater of the Amykos Painter. About 410 B.C. On side A a young woman playing ball, in front of her an awesome nude male creature with grotesque face incl. frontal baldness, giant eyes, big snub nose and buck teeth. On side B two draped youths and below the handles large palmettes. Two fragments of the rim are reassembled, one retouched modern area at the rim. With TL-analysis!
Zwei Randfragmente wieder eingesetzt, eine Fehlstelle am Rand ist retuschiert.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Frühlukanischer Glockenkrater des Amykos-Malers.
Erhaltung:  Zwei Randfragmente wieder eingesetzt, eine Fehlstelle am Rand ist retuschiert.
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Los 72
Apulischer Volutenkrater des Darius-Malers.
Um 330 v. Chr. ("developed style"). H 90,7cm, ø Mündung 39,9cm, ø Fuß 21,9cm. Rotfigurig, Details in Rot, Weiß u. Gelb. Plastisch modelliert sind Gorgoneia auf den Voluten u. vier Schwanenköpfe auf der Schulter. Auf der Vs. erscheint auf dem Hals zwischen fantastischen Ranken u. Blüten der Kopf des Paris mit phrygischer Mütze, der einem Blätterkelch entspringt. Das Hauptbild auf dem Corpus zeigt einen Naiskos, in dem der Verstorbene als Heros mit einem Pferd gezeigt wird. An seiner Seite steht eine kleinere Begleitperson, die einen Pilos für ihn hält. Vermutlich wird der Verstorbene dadurch mit Kastor, der Sterbliche der beiden Dioskuren, identifiziert. Seitlich sitzen u. stehen zwei junge Frauen u. zwei Jünglinge, die mit Attributen der Schönheit (Spiegel) u. Frömmigkeit (Spendenschalen) ausgestattet sind u. für das dionysische Jenseits stehen. Auf der Rs. wird der Hals von einem Palmettenmotiv geschmückt. Darunter erscheint auf dem Hauptbild eine große Grabstele, die von einer Tänie umwunden wird u. auf der Eier liegen. Begleitet wird die Szene wie auf der Vs. von zwei junge Frauen u. zwei Jünglingen. Die verbleibenden Felder unter den Henkeln werden von großen Ornamenten, die jeweils aus vier Palmetten bestehen, gefüllt. Mit Expertise des Antiken-Kabinett Gackstätter, Frankfurt a.M.!

Provenienz: Aus der Sammlung Dr. Droh, Lüdenscheid, erworben zwischen 1960 und 1980.

Zum Darius-Maler s. RAVp 2 483 ff. Vgl. zum Beispiel den Kopf des Jünglings links unten aus Seite A mit dem Kopf des Helios auf dem Dinos British Museum F305 (RAVp 2 502,72) oder die junge Frau links unten auf Seite B mit der Frau auf der Pelike Paris, Cabinet des Médailles 905 (RAVp 2 491,32).


Large Apulian red-figure volute-krater of the Darius Painter. About 330 B.C. (developed style). On side A on the neck appears the head of Paris with phrygian cap between fanciful tendrils and flowers. Below on the corpus a large naiskos with the deceased youth. Perhaps he is identified with Kastor because he is accompanied by a horse and a small youth next to him holds his pilos. Left and right of the naiskos four youths and young women with attributes of beauty (mirror) and piety (bowls with offerings). On side B on the corpus a grave-stele and four further youths and young women. Professionally reassembled from large fragments, few very little missing parts and the cracks are retouched. With expertise of the Antiken-Kabinett Gackstätter, Frankfurt a.M.!
Aus großen Scherben fachmännisch zusammengesetzt, wenige kleine Fehlstellen u. die Bruchkanten sind retuschiert.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Apulischer Volutenkrater des Darius-Malers.
Erhaltung:  Aus großen Scherben fachmännisch zusammengesetzt, wenige kleine Fehlstellen u. die Bruchkanten sind retuschiert.
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Los 73
Apulischer Kothon des Ganymed-Malers mit Deckel des Armidale-Malers.
Um 330 v. Chr. H ohne / mit Deckel 14,6 / 19,7cm. Rotfigurig, Details in Weiß u. Gelb. Bauchiges Gefäß mit doppeltem Henkel, der mittig zu einem Heraklesknoten gebunden ist. Auf dem Corpus zwischen Eierstab u. Wellenband ein kniender Eros mit Pfeil u. Bogen zwischen zwei sitzenden jungen Frauen, die von Objekten der Frömmigkeit (Phiale), Schönheit (Spiegel) u. Luxus (Fächer) umgeben sind. Rückwärtig ein Palmettenmotiv u. auf dem Hals ein Lorbeerkranz mit Rosette. Auf dem Deckel zwei Frauenköpfe mit Sakkos zwischen Palmetten. Sehr schönes und seltenes Motiv!

Provenienz: Aus der süddeutschen Privatslg. A. und W. H., erworben in den 1970er und frühen 1980er Jahren.

Publiziert und zugewiesen: K. Schauenburg, Studien zur unteritalischen Vasenmalerei 11/12 (2008) S. 14 f. mit Abb. 16a-d.


Vgl. zum Beispiel zum Kothon die Frau auf einem Lebes Gamikos in Bari, Slg. Lagioia des Ganymed-Malers (RVAp 2 799,24 mit Taf. 297,2) und zum Deckel die Abb. zum Armidale-Maler auf RVAp 2 Taf. 300.


Der Eros, das ist das Verlangen der Sterblichen nach Unsterblichkeit (Sokrates). Konrad Schauenburg bemerkte, dass Pfeil und Bogen beim Eros in der Apulischen Vasenmalerei eher selten vorkommen. Das Motiv des Pfeiles, der bei dem Getroffenen ein unwiderstehliches Liebesverlangen auslöst, stellt eine Intensivierung des häufigen Themas dar, bei dem Eros zwischen jungen Frauen und Jünglingen erscheint. Da die meisten dieser Vasen als Grabbeigaben fungierten, darf man hierin den Wunsch der Hinterbliebenen sehen, dass die Verstorbenen - zumeist Kinder - im Jenseits die wahre Liebe finden sollten.


Apulian red-figure kothon (Ganymed Painter) with lid (Armidale Painter). About 330 B.C. On the corpus an Eros with arrows and bow between two young sitting woman. On the lid the heads of two women with sakkos. Splinter of the lid is missing, the kothon is reassembled from large fragments, the cracks are retouched, nearly complete. Attributed and published from Konrad Schauenburg. The image of an Eros with bow and arrows is a rare subject in the Apulian vase-painting. Beautiful image with a rare subject!
Kleine Absplitterung am Deckel, Kothon aus großen Fragmenten zusammengesetzt, Bruchkanten retuschiert, annähernd vollständig.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Apulischer Kothon des Ganymed-Malers mit Deckel des Armidale-Malers.
Erhaltung:  Kleine Absplitterung am Deckel, Kothon aus großen Fragmenten zusammengesetzt, Bruchkanten retuschiert, annähernd vollständig.
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Los 74
Apulische Knopfhenkelschale (Lekane) des Unterwelt-Malers.
330 - 320 v. Chr. ("late style"). H ohne/mit Henkel 12,7/18,8cm, ø ohne Henkel 43cm, ø Tondo 29,1cm, ø Fuß 15,2cm. Rotfigurig, Details in Rot, Weiß u. Gelb. Große, flache Schale mit Fuß u. zwei Bügelhenkeln, auf Rand u. Henkeln sechs Knöpfe. Im Inneren der Schale eine weiße Blätterranke auf schwarzem Grund, die einen großen Tondo umschließt, der nochmals von einem Wellenband gerahmt wird. Darin entführt Hades in einer Quadriga Persephone, die er fest mit der Rechten umschlungen hat. Die ein durchsichtiges Gewand tragende Kore (Persephone) wiederum rauft sich das Haar u. streckt hilfesuchend einen Arm aus. Die Köpfe beider sind von einem dreifachen, strahlenbesetzten Nimbus umfangen. Vor den Pferden geleitet der dreiköpfige Kerberos mit Schlangenschwanz das Gespann auf dem Weg in die Unterwelt. Rechts oben schwebt Eros, vor ihm Hesperos, der Abendstern. In einem unteren Abschnitt der Kopf der Demeter mit Ährenkranz, der einer Ranke entspringt, die mit fantastischen Blättern u. Blüten geschmückt ist. Die Außenbilder zeigen zwischen Wellenbändern u. Palmetten zwei Paare. Auf der einen Seite sitzen hintereinander eine junge Frau mit Kranz u. Schale sowie ein Eros mit Fächer, auf der anderen ein Jüngling mit Zweig u. Schale sowie eine junge Frau mit Schale u. Kalathos. Meisterwerk der apulischen Vasenmalerei!

Provenienz: Aus der süddeutschen Privatslg. A. und W. H., erworben in den 1970er und frühen 1980er Jahren.

Publiziert: R. Lindner, Der Raub der Persephone in der antiken Kunst (1984) S. 27 f. mit Taf. 6-7; K. Schauenburg, Unterweltsbilder aus Grossgriechenland, RM 91, 1984, S. 378 mit Taf. 118,3; RVAp Suppl. 2,1 164,331b (mit Zuweisung [late style] u. dem Vermerk ehemals Wiener Privatsammlung); LIMC IV (1988) 382 Nr. 87 [R. Lindner]; Chr. Aellen, A la recherche de l´ordre cosmique (1994) S. 83 Anm. 10 (o. Abb.); E. Simon, Hades raubt Persephone im: Philipp von Zabern Archäologischer Kalender 2006, Juni/Juli; dies., Pferde in Mythos und Kunst der Antike (2006) S. 90 mit Abb. 27 und Taf. 3; G. Grimm, Heroen - Götter - Scharlatane. Heilserwartungen und Heilsbringer in der Antike (2008) S. 14 Anm. 2 u. Abb. auf S. 16.


Zum Unterwelt-Maler s. RAVp 2 531 ff. Benannt ist der Maler nach der Hades-Darstellung auf einem berühmten Krater in den Staatlichen Antikensammlungen in München (Inv. 3297: RVAp 2 533,282 mit Taf. 194). Vgl. zum Beispiel die Nimben, die Quadriga oder den Kopf zwischen Ranken.


Gemäß dem Homerischen Hymnos 2 an Demeter (2. Hälfte 6. Jh. v. Chr.) entführt Hades mit Zustimmung seines Bruders Zeus Kore (nach ihrer Heirat Persephone), die Tocher der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter, um sie zu ehelichen. Letztere, ihrer Tochter beraubt, zieht sich in Trauer zurück, so dass nichts mehr auf der Erde wächst und die Menschheit bedroht ist. Deshalb ordnet Zeus an, dass Persephone ein Drittel des Jahres bei ihrem Gemahl in der Unterwelt verweilt (Winter), den Rest der Zeit aber bei ihrer Mutter im Olymp (Frühling, Sommer und Herbst) verbringt. Unsere Lekane zeigt den dramatischen Moment der Entführung. Während Kore sich vergeblich wehrt, verweisen Details bereits auf den Ausgang der Geschichte. Wie bei der Dichterin Sappho (Fragment 104: Hesperos, alles ... bringst Du heim, doch fort von der Mutter die Tochter.) beschrieben, steht der Abendstern für den Moment, in dem der Bräutigam während der Hochzeitzeremonie zur abendlichen Stunde die Braut aus dem Haus der Mutter und in das neue, gemeinsame Heim führt. Der fliegende Eros wiederum steht für die bevorstehende Hochzeit. Und der gemeinsame Nimbus strahlt hinter dem neuen Götterpaar. Dem Bildthema entspricht auch die Vasenform, da solche Schalen für die rituelle Brautwaschung vor der Hochzeit verwendet wurden. Die intendierte Funktion unserer Lekane war allerdings die einer Grabbeigabe. Dabei dachte man sicherlich an ein jung verstorbenes, unverheiratetes Mädchen, dem man eine Hochzeit im jenseitigen Leben wünschte. Diese Vorstellung spiegeln auch die jugendlichen, durch Eros/Liebe verbundenen Paare auf den Außenbildern wider (s. auch den Kothon Losnummer 73).


Apulian red-figure knob-handled patera (lekane) of the Underworld Painter (attributed by A.D. Trendall). 330 - 320 B.C. (late style). Inside between a white tendril on black ground a large tondo with the Rape of Persephone: Hades in a quadriga abducting the daughter of Demeter. Behind of both heads a large radiant nimbus which couples the two gods. Above a flying Eros who indicates the upcoming wedding and the evening star Hesperos symbolizing the separation of mother and daughter. In front of the quadriga the Cerberus on the way to the underworld. In a lower segment the head of Demeter between a tendril with fanciful flowers and leafs. Outside between palmettes two couples, on one side Eros and a girl, on the other side a naked youth and a girl. Reassembled from large fragments, cracks partially retouched, otherwise complete with good preserved colors. Masterpiece of Apulian vase-painting!
Aus großen Fragmenten zusammengesetzt, kleine Retuschen an den Bruchkanten, sonst vollständig mit gut erhaltenen Farben.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Apulische Knopfhenkelschale (Lekane) des Unterwelt-Malers.
Erhaltung:  Aus großen Fragmenten zusammengesetzt, kleine Retuschen an den Bruchkanten, sonst vollständig mit gut erhaltenen Farben.
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Los 75
Apulischer Fischteller der Perrone-Phrixos-Gruppe.
Drittes Viertel 4. Jh. v. Chr. H 4,3cm, ø 19,3cm. Teller mit überhängendem, leicht konvexen Rand. Rotfigurig, Details in Weiß u. verdünnter Farbe. Innen leicht zur Mitte hin abfallende Bildfläche u. zentrale runde Vertiefung mit rahmendem Wellenband. Dargestellt sind eine rote Meerbarbe mit Bartfäden, eine gestreifte Garnele, ein unidentifizierter Fisch mit fünf Punkten, ein gefleckter Zitterrochen sowie eine Meeresschnecke u. Muschel. Den Rand des Tellers ziert ein umlaufendes Wellenband.

Provenienz: Aus der süddeutschen Privatslg. A. und W. H., erworben in den 1970er und frühen 1980er Jahren.

Publiziert und zugewiesen: K. Schauenburg, Studien zur unteritalischen Vasenmalerei 1 (1999) S. 36 mit Abb. 126.


Zu der Perrone-Phrixos-Gruppe s. auch I. McPhee - A.D. Trendall, Greek Red-figured Fish-plates (1987) S. 123 ff.; Chr. Zindel, Meeresleben und Jenseitsfahrt. Die Fischteller der Sammlung Florence Gottet (²2008) S. 151 ff. Vgl. zum Beispiel den Teller desselben Malers ehemals New York, A. Emmerich (McPhee - Trendall Taf. 50f) oder die Garnele auf dem Teller aus der Slg. Gottet G 382 (Zindel S. 80ff. Nr. 23).


Apulian red-figure fish-plate of the Perrone-Phrixos Group decorated with red mullet, striped prawn, an indefinitly fish with five dots, a common torpedo, seasnail and seashell. Third quarter 4th century B.C. Intact.
Intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Apulischer Fischteller der Perrone-Phrixos-Gruppe.
Erhaltung:  Intakt.
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Los 76
Kampanischer Fischteller des Helgoland-Malers.
Drittes Viertel 4. Jh. v. Chr. H 4,9cm, ø 21,8cm. Teller mit überhängendem, leicht konvexen Rand. Rotfigurig, Details in Weiß u. verdünnter Farbe. Innen leicht zur Mitte hin abfallende Bildfläche u. zentrale runde Vertiefung. Dargestellt sind zwei Spitzmaulbrassen u. ein Augenfleck-Zitterrochen. Den Rand des Tellers ziert ein umlaufendes Wellenband.

Provenienz: Aus der süddeutschen Privatslg. E.R., erworben 1984 bei Münzen & Medaillen AG Basel.

Publiziert und zugewiesen: I. McPhee - A.D. Trendall, Greek Red-figured Fish-plates (1987) S. 94 Nr. 9 (o. Abb.); Münzen & Medaillen AG Basel Sonderliste U, November 1984, 40 (mit Abb.).


Zum Helgoland-Maler s. auch Chr. Zindel, Meeresleben und Jenseitsfahrt. Die Fischteller der Sammlung Florence Gottet (²2008) S. 40 f. Nr. 10. Sehr ähnlich ist zum Beispiel der Teller Genf, Mrs. von der Wielen-van Ommeren (McPhee - Trendall S. 94 Nr. 11 mit Taf. 30d).


Campanian red-figure fish-plate of the Helgoland Painter decorated with two sharpsnout seabreams and bullseye electric ray. Third quarter 4th century B.C. Tiny splinter of the rim is missing, otherwise intact.
Winzige Absplitterung am Rand, sonst intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Kampanischer Fischteller des Helgoland-Malers.
Erhaltung:  Winzige Absplitterung am Rand, sonst intakt.
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Los 77
Terra Sigillata-Flasche mit Pan.
Römisch, Nordafrika, 3. Jh. n. Chr. H 20,2cm. Terra Sigillata Chiara mit Applikendekor. Zweihenkelige Flasche mit apfelförmigem Corpus u. konischer, mit Rillen verzierter Mündung. Auf dem Corpus zwischen vier Palmzweigen ein Pan u. auf der gegenüber liegenden Seite ein ihm entgegenspringender Ziegenbock. Auf den Henkeln Volutendekor. Herrlicher Applikendekor!

Provenienz: Aus der Sammlung H.S., Deutschland, erworben 1971-1998.

Terra sigillata chiara two-handle flask. Roman, North Africa, 3rd century A.D. On the corpus between four palm-branches on one side Pan attacking a jumping goat on the other side. One tiny hole, otherwise intact. Beautiful appliqués!
Ein winziges Loch, sonst intakt.; OBJEKTE; GRIECHENLAND UND ROM; VASEN; Terra Sigillata-Flasche mit Pan.
Erhaltung:  Ein winziges Loch, sonst intakt.
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Los 78
Mosaik mit Vögeln.
Römisch, 2. Jh. n. Chr. 142 x 140cm. Aussschnitt eines Fußbodenrapports mit kreuzweise angeordneten Papageien und Kreisen.

Provenienz: Ex Sammlung B.M., U.S.A., 1980er Jahre.

Fragment of a mosaic pavement showing parrots in rectangular order. Roman, 2nd century A.D.
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Los 79
Aryballos.
Vermutlich Rhodos, spätes 7. - frühes 6. Jh. v. Chr. H 5,4cm. Türkise Glasfritte, kugeliger Corpus mit seitlichem rechteckigen Henkel und tellerförmiger, leicht konkaver Lippe.

Provenienz: Ex Sotheby's, New York, 12. Juni 2001, Nr. 4.

Vgl. J. Vandier dAbbadie, Catalogue des objets toilettes égyptiennes (1972) Nr. 383 und 384.


Blue glass frit aryballos with globular body, rectangular handle and flaring disk rim. Small restauration at rim, sintered, otherwise intact. Probably Rhodes, late 7th - early 6th century B.C.
Im unteren Teil netzartig strukturierte Versinterung, am Ausguss restauriert, sonst intakt und sehr gut erhalten.; OBJEKTE; GLAS; diverse; Aryballos.
Erhaltung:  Im unteren Teil netzartig strukturierte Versinterung, am Ausguss restauriert, sonst intakt und sehr gut erhalten.
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Los 80
Miniaturkännchen.
Östlicher Mittelmeerraum, ca. 6. - 4. Jh. v. Chr. H 8cm. Sandkerntechnik. Kleine Kleeblattoinochoe aus opakem, dunkelblauen Glas mit leicht grünlichem Einschlag. An der Lippe und am Fuß gelbe Fadenauflage. Ein dicker, gelber Faden setzt an der Schulter an, läuft spiralig um den Bauch und ist in der Mitte, wo ein hellblauer Faden hinzutritt, zu einem Zick-Zackmuster gekämmt. Darunter ein weiterer, gelber horizontaler Faden.

Provenienz: Ex Sammlung S. & T. A., München, seit 1990er Jahren.

Vgl. Gläser der Antike. Sammlung Erwin Oppenländer Abb. 118 - 119; Y. Israeli, Ancient Glass in the Israel Museum (2003) 59 Kat.-Nr. 46.


Eastern Mediterranean core-formed glass oinochoe with zig-zag-pattern. About 6th - 4th century B.C. Two splinters at foot and rim missing.
Am Fuß und an der Lippe je eine Absplitterung.; OBJEKTE; GLAS; diverse; Miniaturkännchen.
Erhaltung:  Am Fuß und an der Lippe je eine Absplitterung.
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Los 81
Oinochoe.
Östlicher Mittelmeerraum, 6. - 5. Jh. v. Chr. H 11,8cm. Sandkerntechnik. Blaues, opakes, bauchiges Kännchen mit Kleeblattmündung, Standfuß und Henkel. An der Schulter beginnt ein gelber Faden bis in die Körpermitte zu laufen, wo ein weiterer türkiser Faden hinzu tritt. Beide sind dort zu einem Zickzackmuster gekämmt. Weiter unten ein gelber, dreimal umlaufender Faden.

Provenienz: Aus dem bayerischen Handel. Aus der Sammlung A.G., erworben in den 1990er Jahren.

Vgl. 3000 Jahre Glaskunst. Kunstmuseum Luzern (1981) S. 50 Nr. 88 ff.


Eastern Mediterranean core-formed glass oinochoe with zig-zag pattern in yellow and turquoise on a dark blue ground. 6th - 5th century B.C. Reassembled with some filled up missing parts.
Zusammengesetzt mit kleineren Ergänzungen.; OBJEKTE; GLAS; diverse; Oinochoe.
Erhaltung:  Zusammengesetzt mit kleineren Ergänzungen.
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