PERSISCHE SATRAPEN. Memnon, der Rhodier?. Tetradrachme ø 24mm (14.99g). ca. 350 - 333 v. Chr. Mzst. in Ionien?. Vs.: Persischer Großkönig mit Lanze u. Bogen. Rs.: Incusum, eventuell mit der Reliefkarte des Hinterlandes von Ephesos. Traité II, S. 131, 77 Taf. 89, 8; Hurter, Pixodaros Taf. 32, 34. (Var.); Sunrise 70.
R! Ex Sammlung Gert Cleff, Wuppertal.
Den Kenntnisstand zu dieser Prägung hat zuletzt Bernhard Weisser zusammengefasst (Archäologischer Anzeiger 2009, S. 154 ff.). Die von Johnston vorgetragene Deutung, das so ostentativ gestaltete Revers stelle eine Landkarte des Hinterlandes von Ephesos dar, wird heute skeptisch gesehen. Offenbar hat der wahrscheinlich griechische Stempelschneider bewusst eine archaistische Gestaltung gewählt. Die Zuweisung an den persischen Heerführer Memnon, die hier der Konvention halber beibehalten wurde, ist letztlich willkürlich und geht wohl auch von dem Bestreben aus, diese von der Machart her offensichtliche Notprägung einer bestimmten historischen Persönlichkeit zuweisen zu wollen. Die typologische Verwandtschaft zu den achämenidischen Dareiken und Sigloi hat Mildenberg aber dazu veranlasst, diese Typen nur als Teil der achämenidischen Reichsprägung zu bezeichnen. Allerdings muss durch die Vergesellschaftung dieses Typus mit Münzen des frühen 4. Jhs. (Weisser a.O.) die Laufzweit wohl wieder nach oben korrigiert werden, so dass die bisher vorgeschlagenen Münzherren Tissaphernes oder Pharnabazos durchaus wieder in Frage kommen. s. dazu: A. E. M. Johnston, The Earliest Preserved Greek Map: A New Ionian Coin Type, JHS 87, 1967, S. 86-94; L. Mildenberg, On the So-Called Satrapal Coinage, in: O. Casabonne (Hrsg.), Mecanismes et innovations monétaires dans lAnatolie Achéménide (1977) S. 13; B. Weisser, Archäologischer Anzeiger 2009, S. 154 ff.
Dunkle Tönung, Prägeschwächen, ss; GRIECHEN; KÖNIGREICH DER ACHÄMENIDEN; PERSISCHE SATRAPEN